200 Millionen Dollar für digitales Modem

Cisco erwirbt Rechte an Telebit-Verfahren

02.08.1996

Die Cisco-Manager haben sich auf ihrer jüngsten Einkaufstour allerdings nur die Rosinen herausgepickt. Da sich die Netzwerker aus San Jose insbesondere von dem Telebit-Verfahren "Modem ISDN Channel Aggregation" (Mica) beeindrucken ließen, handelten sie mit dem Eigner der Technik ein besonderes Abkommen aus:

Die Telebit Corp. wird aufgelöst. Die heutige Chefetage übernimmt im gleichen Atemzug sämtliche Produkte wie etwa den "Netblazer"- Router in eine neu zu gründende Company. Diese soll wiederum den Namen Telebit tragen, ist jedoch anders als das bisherige Unternehmen gänzlich in privater Hand.

Ausgenommen von diesem Management-Buyout ist die komplette Mica- Linie. Patente, Produkte und die Mitarbeiter finden sich demnächst unter dem Cisco-Dach wieder.

Die heutigen Besitzer von Telebit-Aktien entlohnt Cisco mit 13,35 Dollar pro Anteilsschein in bar. Zudem greift Cisco den ehemaligen und neuen Telebit-Chefs unter die Arme. Diese müssen insgesamt 35 Millionen Dollar für den Telebit-Rest bezahlen - die Finanzierung übernimmt der Geschäftspartner.

Die neue Telebit-Gesellschaft wird heutige, aber auch künftige Mica-Techniken von Cisco in Lizenz nehmen. Das digitale Modem ist Cisco 200 Millionen Dollar wert, weil es für remote Zugriffe gleichermaßen die analoge wie auch die ISDN-Technik beherrscht. Integriert in einige Server-Reihen und das Internetworking Operating System (IOS), soll es künftig den Aufbau skalierbarer und sicherer Netze auch bei Modemzugriffen erlauben.