Für die Anbindung von Zweigstellen

Cisco entwickelt die Serie Ciscopro weiter

08.11.1996

Da das Enterprise-Business etwas an Dynamik verloren hat, lenkt Cisco seine Aufmerksamkeit auch auf andere Märkte, denen die Marktforscher für die kommenden Jahre noch starkes Wachstum prognostizieren. Dazu zählen die Segmente für kleine bis mittelgroße Unternehmen sowie die remote Anbindung von Zweigstellen, die der Internetworking-Spezialist schon mit seiner Reihe Ciscopro im Visier hatte (siehe CW Nr. 3 vom 19 Januar 1996, Seite 30).

An diese Serie knüpft Netbeyond an. Das Netbeyond-System besteht aus Ethernet-Switches, 100Base-T-Hubs für Netze mit hoher Leistung sowie einer Reihe von Access-Routern für Niederlassungen, mobile Mitarbeiter und Verbindungen zum Internet. Zu den neuen Produkten gehört weiterhin eine gemeinsame re- dundante Stromversorgung, die mit jeder beliebigen Kombination aus bis zu vier Elementen der Netbeyond-Serie arbeitet. Alle Elemente werden durch die Software Cisco IOS (IOS = Internetwork Operating System) integriert. Im einzelnen besteht Netbeyond aus der "Fasthub-300"-Serie, der Router-Familie "Cisco 3600", den Access-Routern der Reihe "Cisco 1600" sowie den Ethernet-Switches der Serie "Etherswitch 1220" und "1420".

Bei den Fasthub-300-Geräten handelt es sich um verwaltbare stapelbare Hubs für Fast Ethernet, die eine erweiterbare Anzahl von Ports mit der Möglichkeit zum Netz-Management vereinen. Ein Hub mit 16 Ports läßt sich auf 32 Ports sowie ein Stack auf 128 Ports erweitern. Um Lösungen mit bis zu 254 Ports innerhalb eines Ethernet-Segments zu realisieren, werden zwei Stacks kaskadiert und die Hubs in getrennten Verteilerschränken installiert und verbunden. Die Fast-Hub-Serie besteht aus zwei Grundversionen, einer für 100Base-TX und einem Modell, das 100Base-TX und 100Base-FX kombiniert. Sie erlauben Netz-Management über SNMP (Simple Network Management Protocol), Telnet sowie Management mit Terminals und Remote Monitoring (RMON).

Vor allem für Firmenniederlassungen und Internet-Service-Provider (ISPs) eignet sich nach Angaben des Herstellers die Cisco-3600-Serie, eine Produktfamilie aus modularen Remote-Access-Lösungen für Wählverbindungen. Die 3600er ermöglichen dem Anwender Vernetzungslösungen mit mehrfachem Zugang über Wählverbindungen und Weitverkehrsnetze. Der Cisco 3640 unterstützt hochdichte ISDN-Primärmultiplexanschlüsse (PRI) oder mehrere ISDN-Basisanschlüsse (BRI) in einem Gehäuse. Dabei sind sechs beziehungsweise 24 Verbindungen gleichzeitig möglich. Der 3620 läßt sich mit einem Ethernet- und einem ISDN-Primärmultiplexanschluß (1E1P) oder einem Ethernet- und vier ISDN-Basisanschlüssen (1E4B) konfigurieren und stufenweise nachrüsten. Zudem ermöglicht die Serie laut Cisco den Aufbau von Teilnehmerprofilen.

Der modulare Access-Router "Cisco 1600" soll die Übertragung zeitkritischer Multimedia-Anwendungen über das Internet und Intranets sichern. Bei der 1600er Serie handelt es sich um Ende-zu-Ende-Lösungen für Unternehmen, die ihre Niederlassungen über das Internet oder Intranets vernetzen. Durch den modularen Aufbau besteht die Möglichkeit, beispielsweise schon heute WAN-Dienste wie ISDN einzusetzen und später zu einer Vernetzung mit höherer Geschwindigkeit zu migrieren. Alle Modelle der 1600er Serie verfügen über einen Ethernet-Port, einen eingebauten WAN-Anschluß und einen Erweiterungsslot für WAN Interface Cards (WIC). Sie nutzen die Sicherheitsfunktionen der Software IOS und unterstützen Multimedia-Protokolle wie RSVP (Resource Reservation), WFQ (Weighted Fair Queuing), RTP (Real Time Transport) und IP Multicast. Außerdem bietet die Serie Support für die Network Address Translation (NAT) und dient als Gateway zwischen IPX- und IP-Protokollen. Sowohl NAT als auch das Gateway benötigen nur eine IP-Adresse für ein LAN.

In diese Produkte für kleinere Unternehmen und die Anbindung von Zweigstellen fließe Know-how ein, das Cisco mit seinen Enterprise-Lösungen gewonnen habe, äußerte Roger Levenhagen, Account Manager bei der Cisco Systems GmbH in Düsseldorf, am Rande einer Pressekonferenz in München. Cisco vertreibt die neuen Serien über dieselben Vertriebskanäle wie die Vorgängerreihe Ciscopro.