Cisco bringt Enterprise-WLAN-Produkte auf 802.11n-Basis heraus

05.09.2007
Der Netzwerkriese Cisco Systems will als erster größerer Anbieter von Unternehmenslösungen WLAN-Equipment auf Basis des Draft-Standard IEEE 802.11n herausbringen, der eine höhere Bandbreite und eine größere Reichweite verspricht.

Das Unternehmen kündigte an, auf der Vorabversion des künftigen WLAN-Standards basierende Access-Points und -Switches ab Anfang Oktober auszuliefern. Cisco kommt damit dem Konkurrenten Aruba zuvor, der 802.11n-Equipment erst im November auf den Markt bringen will, um damit der endgültigen Fassung möglichst nahe zu kommen. Verschiedene kleinere Hersteller wie Trapeze, Meru und Colubris haben bereits zuvor Access-Points für den noch nicht ratifizierten Standard gelauncht.

Zwar ist die endgültige Verabschiedung des Standards erst für Mitte 2008 vorgesehen. Die zweite Version des Drafts ist inzwischen jedoch so stabil, dass Hersteller wie Intel, Broadcom, Atheros, Marvell und Qualcomm entsprechende Chipsätze auf den Markt gebracht haben. Diese erfordern nur noch ein Software-Update, um die jeweilige Komponente auf den endgültigen Standard aufzurüsten.

Kernstück des neuen Cisco-Equipments ist der Dual-Radio-Access-Point Aironet 1250. Das rund 1300 Dollar teure Gerät ist modular aufgebaut und soll dank MiMo-Antennentechnik (Multiple in, Multiple out) eine etwa fünffache Steigerung des Datendurchsatzes gegenüber früheren Access Points nach 802.11a/b/g auf 250 bis 300 Mbit/s ermöglichen. Weitere Bausteine des "Cisco Unified Wireless Network" sind unter anderem ein neuer WLAN-Controller-Modul für Catalyst-6500-Switches sowie Einschübe, die eine Stromversorgung der Access-Points via Power over Ethernet (PoE) ermöglichen.

Für Craig Mathias, Analyst der Farpoint Group, ist die Adaption des Draft-2-Standards durch Cisco ein wichtiges Signal für den Markt. Viele Anbieter hätten sich die Frage gestellt, ob sie auf die finale Version von 802.11n warten oder bereits Produkte für den Quasi-Standard herausbringen sollen. (mb)

Weitere Informationen zu dem neuen Wireless-Standard finden Sie hier: 802.11n: Turbo-WLAN mit Tücken