CEO Chambers warnt vor einem Margeneinbruch

Cisco bestätigt mit 1998er Bilanz seine derzeitige Ausnahmestellung

14.08.1998

Cisco Systems bilanzierte für das am 25. Juli beendete Geschäftsjahr 1998 einen Umsatz von 8,45 Milliarden Dollar, was einem Plus von 31 Prozent gegenüber den Vorjahreseinnahmen (6,44 Milliarden Dollar) entspricht. Der Nettogewinn konnte um rund 28 Prozent auf 1,35 (1,04) Milliarden Dollar beziehungsweise 1,26 (1,01) Dollar je Aktie erhöht werden. Allein im vierten Quartal kamen die Kalifornier auf Erlöse von 2,39 Milliarden Dollar, 35 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Ertrag nach Steuern belief sich im Schlußquartal 1998 auf 523 (383) oder 48 (37) Cent pro Aktie. Mit Wirkung vom 14. August hat das Unternehmen zudem einen Drei-zu-zwei-Aktiensplit beschlossen - die insgesamt siebte Aufteilung seit dem Börsengang im Februar 1990. Die neuen Anteilscheine werden voraussichtlich am 15. September in Umlauf gehen.

CEO John Chambers kommentierte den glänzenden Jahresabschluß seiner Company eher zurückhaltend. Man habe trotz der Wirtschafts- und Finanzkrise in Asien die eigene Marktposition ausbauen können, hieß es. Anhaltend schwierige Rahmenbedingungen sowie ein erhöhter Wettbewerbsdruck dürften sich jedoch mittelfristig auf die Margen negativ auswirken. Damit bestätigte der Cisco-Frontmann zumindest indirekt die Auffassung vieler Experten, die dem Netzgiganten schwierigere Zeiten vorhersagen. Nur eine durchgängige Produktlinie für alle Belange der Unternehmenskunden sowie effiziente Marketing- und Vertriebskanäle waren demnach zuletzt dafür ausschlaggebend, daß Cisco seine größten Wettbewerber 3Com, Bay Networks und Cabletron noch auf Distanz halten konnte.

Doch seit der vor einigen Wochen angekündigten Übernahme von Bay Networks durch den kanadischen TK-Equipment-Riesen Nortel ist der Markt kräftig in Bewegung geraten. Konvergenz von Sprache und Daten heißt das Motto, das Branchenkenner eine neue Fusionswelle zwischen Datenkommunikations- und TK-Herstellern erwarten läßt. Immer mehr klassische Telco-Ausrüster streben in das für sie lukrative Marktsegment der Datennetz-Spezialisten. Anbieter wie Cabletron, Ascend, 3Com und selbst Cisco werden deshalb immer wieder als potentielle Übernahmeobjekte für Siemens, Ericsson, Lucent Techologies & Co. gehandelt.