CIOs wollen in Weiterbildung investieren

28.01.2004
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Dirk Berensmann, Postbank

Foto: Joachim Wendler

Der IT-Vorstand der Postbank, Dirk Berensmann, möchte dieses Jahr stärker in die Weiterbildung investieren als die Jahre davor, weil "massive Re-Skilling-Programme der internen Mitarbeiter und Führungskräfte in Verbindung mit einer Neuorganisation anstehen". Das bedeutet vor allem, dass Beschäftigte, die über zu wenig aktuelles IT-Wissen verfügen, auf zeitgemäße Technologien umgeschult werden müssen. Schwerpunkte der Kurse werden dabei unter anderem die Themen SAP,Java/J2EE-Entwicklerinhalte, Projekt-Management, moderne Datenbanken ("Bei uns läuft die größte DB2-Datenbank unter SAP") sowie Architekturen (insbesondere Multichannel, Dokumenten-Management und Middleware) sein.

Der frühere McKinsey-Berater erwartet von seinen IT-Fachleuten, dass sie auf ihrem Gebiet absolut fit sind. Zugleich setzt er voraus, dass sie im Gesamtkontext denken, Komplexitätstreiber erkennen und beseitigen, methodisch vorgehen können sowie ein Grundverständnis betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge mit Fokus auf Kosten-Management besitzen. Weniger wichtig werde in Zukunft die Organisationsprogrammierung nach dem "Wasserfallmodell" sowie Kenntnisse der klassischen Programmiersprachen wie Cobol.

Berensmann zeigt sich überzeugt, dass sich seine Mitarbeiter auf ein neues IT-Zeitalter einstellen müssen, "weg von rein funktionalen, arbeitsteiligen, also tayloristischen IT-Rollen und Jobs hin zu Skillpools entlang den drei IT-Wertschöpfungsstufen Architektur-Management, Projekt-Management und Ressourcen-Management für den integrierten Anwendungs- beziehungsweise Technologiebetrieb".

Der IT-Boss der Postbank ist dabei, die Zahl der Freiberufler zu reduzieren, vor allem nach dem Beenden von Großprojekten. Die Externen werden nur noch "sehr gezielt in Projekten eingesetzt, wenn wir spezielles Wissen benötigen". Die Flexibilisierung der Kosten spielt dabei keine Rolle. Freiberufler seien nämlich "gegenüber internen Ressourcen viel zu teuer, als dass sich die Flexibilisierung rechnet". Die Selbständigen hätten nur dann eine Chance, wenn sie "exzellentes Fachwissen besitzen, mit der Bereitschaft, dieses weiterzugeben".