Mehr Leistung zum gleichen Preis gefordert

CIOs lehnen höhere Gebühren für UMTS ab

16.03.2001

MÜNCHEN (CW) - Europäische IT-Manager stehen dem Thema Mobile Business grundsätzlich positiv gegenüber. Einer Studie der Gartner Group zufolge betrachten 82 Prozent der CIOs mobile Services und Anwendungen als eine wichtige Säule ihres künftigen Geschäftserfolgs. Allerdings sind nur 24 Prozent bereit, mehr Geld für die höheren Datenübermittlungsraten der dritten Mobilfunkgeneration (3G) zu bezahlen.

Die Mehrzahl der befragten CIOs verspricht sich von Mobile-Business-Anwendungen positive Auswirkungen auf die Geschäftsprozesse ihres Unternehmens: 66 Prozent hoffen auf eine Erhöhung der Kundenzufriedenheit, 60 Prozent erwarten Kosteneinsparungen, und 57 Prozent wollen dadurch neue Umsatzmöglichkeiten erschließen.

Trotz dieser positiven Sicht können die meisten Verantwortlichen offenbar schwer einschätzen, ob sich die Investitionen in Mobiltechniken für ihr Unternehmen auch lohnen werden. Nach wie vor bleibt das Thema M-Business für sie eine Rechnung mit vielen Unbekannten - vor allem im Hinblick auf Sicherheitsaspekte und zu erwartende Kosten.

So gaben 76 Prozent der Befragten auch Sicherheitsbedenken als wichtigstes Hindernis für mehr Investitionen im Mobilbereich an. 52 Prozent befürchten hohe Service- und Supportkosten für die mobilen Geräte, und 39 Prozent zeigten sich besorgt über die Höhe der Mobiltelefon-Rechnungen, die vor allem nach der Einführung von UMTS zu erwarten sein könnten. Die Folge: Nur jeder Vierte signalisierte die Bereitschaft, für schnellere Datenübertragung auch höhere Gebühren in Kauf zu nehmen.

Risiko, den Anschluss zu verlieren"Dies sind schlechte Nachrichten für die europäischen 3G-Mobilfunkbetreiber", resümiert Nick Jones, Research Director bei Gartner. Die geringe Bereitschaft der europäischen Firmen, mehr Geld für schnellere Mobilverbindungen ins Internet auszugeben, werde es den UMTS-Anbietern zusätzlich erschweren, ihre hohen Lizenzkosten auf die Nutzer umzulegen.

Andererseits dürfen die Firmen nicht riskieren, den Anschluss zu verlieren. Deshalb sollten sie in diesem Bereich auf ein "ausgewogenes Verhältnis zwischen gezielten Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit" achten, rät der Analyst.