IT-Budgets

CIOs investieren zu Lasten der Betriebskosten

13.09.2010
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Traditionelle IT-Budgets - ein Auslaufmodell?

Wie McDonald und sein Team herausgefunden haben, investieren die CIOs in diesem Jahr drei Prozent mehr als 2009 in neue Systeme oder Erweiterungen. Im Gegenzug kürzten sie die für den IT-Betrieb vorgesehenen Mittel um 1,3 Prozent. "Die CIOs fühlten, dass sie den Ausbau der Infrastruktur und andere Investitionen nicht länger hinauszögern konnten", erläutert McDonald, "und die Finanzierung dafür geht zu Lasten der laufenden Kosten".

Wie stark die verfügbaren Mittel für die IT zunehmen, hängt offenbar von der Unternehmensgröße ab. "Kleinere Organisationen berichten von deutlich höheren prozentualen Zuwächsen als große", sagt McDonald: "Je umfangreicher die Organisation, desto rigider ihr IT-Budget-Management - sowohl insgesamt als auch speziell auf die Betriebskosten bezogen." Diesen Trend habe Gartner seit 2008 beobachtet. Damals hätten die großen IT-Abteilungen begonnen, ihren Resourcenbedarf zu drosseln, indem sie ihre IT-Systeme konsolidierten und Überkapazitäten abbauten. Die CIOs der größten Organisationen verträten die Ansicht, hier gebe es immer noch Potenziale auszuschöpfen.

Zudem hat Gartner eine Entwicklung ausgemacht, die sich offenbar über alle Unternehmen erstreckt - unabhängig von der Größe, der geografischen Lage oder der Branche: IT-Budgets sind immer weniger eine feste Planungseinheit als vielmehr ein fließender Prozess. Traditionell wurden Budgets als administrative Ausgaben geplant und im vierten Quartal des Geschäftsjahres festgelegt, erläutern die Marktforscher. Doch diesem Muster folge mittlerweile nicht einmal mehr die Hälfte der befragten CIOs (49 Prozent). 26 Prozent gaben an, ihre Budgetplanung erst im Eingangsquartal des laufenden Jahres abgeschlossen zu haben. Und eine ganze Reihe von Unternehmen hat sich augenscheinlich ganz von den herkömmlichen IT-Budgets verabschiedet. Mit flexibler Planung hoffen sie, schneller auf Veränderungen der wirtschaftlichen Lage reagieren zu können. (qua)