Dell-Chef Paté im Gespräch

CIOs gehören in den Vorstand

01.06.2021
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.

Hatten Sie solche As-a-Service-Angebote nicht schon früher?

Paté: Das Thema As a Service und On-Demand-Angebote sind natürlich auch für Dell Technologies nicht neu. APEX aber ist eine Weiterentwicklung unseres bisherigen Angebots Dell Technologies On Demand. Neu ist, dass wir jetzt auch ergebnisbasierte, schlüsselfertige Services anbieten: Unsere Kunden können einen Marktplatz von Services durchsuchen, ein paar Fragen beantworten und eine neue Servicelösung für ihr Unternehmen abonnieren. Die APEX-IT-Ressourcen werden innerhalb von 14 Tagen bereitgestellt.

Nutzung und Abrechnung von IT-Ressourcen

Kundenspezifische Lösungen wie Flex on Demand und Data Center Utility, die wir seit vielen Jahren im Portfolio haben, sind auch in die APEX-Konsole integriert, so dass Kunden die Nutzung und Abrechnung ihrer IT-Ressourcen einsehen, genehmigen und optimieren können. Wir sehen hier auch gute Chancen in der Integration und Koordination der verteilten Workloads.

Wir stehen in einem Coopetition-Verhältnis zu den großen Hyperscalern, unser großes Angebot an APIs ist eine Chance. Wenn Kunden bestimmte Services bei AWS oder Microsoft Azure nicht finden, können wir ihnen die nötigen Schnittstellen und Bridges offerieren, um Services von anderen zu nutzen.

Wie sehen Sie die Zukunft der kundeneigenen Rechenzentren? Wird es die in zehn Jahren noch geben?

Paté: Zehn Jahre, das ist in der IT eine lange Zeit. Es wäre Science Fiction, darüber zu reden.

Okay, dann sagen wir in fünf Jahren …

Paté: Kunden mit einer großen Legacy-Welt werden dann wahrscheinlich immer noch ein eigenes Rechenzentrum haben. Der Trend geht aber in eine andere Richtung: Die Marktforscher von Gartner sagen voraus, dass sich bereits 2025 rund 75 Prozent der gesamten IT-Infrastruktur an der Edge befinden wird - also an der Entstehungsquelle der Daten. Das wird eine riesige Verschiebung, und viele unsere Kunden haben diesen Prozess schon eingeleitet.

Es wird auch in fünf Jahren noch Workloads geben, die besonders kritisch sind und die Unternehmen unbedingt selbst kontrollieren wollen. Auch regulatorische Bestimmungen, die es verbieten, Daten aus dem eigenen Land zu bewegen, bleiben ein Thema und führen dazu, dass Unternehmen an einem eigenen Rechenzentrum festhalten.