CIO des Jahres

CIO des Jahre 2017 – Großunternehmen – Top 10

CIO Terhorst trennt BP Europas IT von Rosneft

23.11.2017
Von 


Simon Lohmann ist Freier Autor bei macwelt.de.
BP Europa und Rosneft vollzogen eine der größten Joint-Venture-Auflösungen in der Geschichte der deutschen Raffinerielandschaft. Damit verbunden war ein nicht minder großes IT-Projekt, das von BP-Europa-CIO Michael Terhorst geleitet wurde.

In der BP Europa SE bündelt der britische Ölkonzern BP einen wesentlichen Teil seiner kontinentaleuropäischen Aktivitäten. Zum Jahreswechsel 2016/17 schloss die BP Europa SE die Auflösung ihres deutschen Raffinerie-Joint-Ventures mit dem russischen Ölkonzern Rosneft ab.

Michael Terhorst, BP Europa, schaffte es mit dem Projekt Transigo in die Top 10 der Großunternehmen.
Michael Terhorst, BP Europa, schaffte es mit dem Projekt Transigo in die Top 10 der Großunternehmen.
Foto: BP Europa

In eineinhalb Jahren war es CIO Michael Terhorst zusam­men mit den beteiligten Projektteams gelungen, das Joint Venture im Rahmen des Projekts "Transigo" informations­technisch zu trennen und zugleich den BP-Konzern in diversen IT-Angelegenheiten zu modernisieren. "Transigo steht für eine Veränderung im europäischen Raffinerie­markt", so Terhorst.

Herausforderungen mussten gemeistert werden

Es galt, mehrere Hürden zu überwinden: Einerseits musste BP seine IT-Systeme an die mit der Joint-Venture-Auflö­sung verbundenen Änderungen anpassen. Eine zusätzli­che Herausforderung lag darin, zugleich die von BP im Zuge der Trennung übernommenen, teils alten Produktionsanlagen mit ihren komplexen Legacy-Systemen und wenig standardisierten Prozessen zu modernisieren. Auf der anderen Seite unterstützte BP den ehemaligen russi­schen Partner im Rahmen der getroffenen Vereinbarun­gen zur Trennung des Joint Ventures IT-seitig bei der Übernahme von drei deutschen Raffinerie-Beteiligungen.

Flache Projekthierarchie und Unterstützung durch das Topmanagement ermöglichten schnelle Entscheidungen und Genehmigungen.
Flache Projekthierarchie und Unterstützung durch das Topmanagement ermöglichten schnelle Entscheidungen und Genehmigungen.
Foto: BP Europa

Den Erfolg des Projekts führt Terhorst auf verschiedene Faktoren zurück: "IT&S und Business arbeiteten sehr er­folgreich zusammen, richtige Prioritäten wurden gesetzt, und die Führung durch das Topmanagement ermöglichte schnelle Entscheidungen, Zugriff auf relevante Ressourcen und wo erforderlich notwendige Freiheitsgrade im Pro­jektverlauf.

Sicherheitsunterweisungen via Web-Learning

"Im Rahmen der neuen und digitalisierten Strategiemaßnahmen lassen sich unter anderem Anlagen während ei­nes Turnarounds, also groß angelegter Wartungsarbeiten, sicherer überprüfen. Die mit den Kernsystemen integrier­ten und vielseitig einsetzbaren explosionssicheren Mobil­geräte erfüllen die neu aufgelegten Sicherheitsbestimmungen.

Dank der auf Cloud-Technik basierenden Plattform eVIT erfolgen die Sicherheitsunterweisungen für Mitarbeiter nun via Web-Learning. Positiv bewertet Terhorst den semiagilen Ansatz, durch den das Projekt deutlich schnel­ler und flexibler abgeschlossen werden konnte als nach herkömmlichen Methoden. Ein Erfolg, der offenbar BP-weit wahrgenommen wurde: "Einen völlig störungsfrei laufenden Geschäftsbetrieb nach so kurzer Zeit hatten wir nicht erwartet", heißt es aus dem Unternehmen.