Auftragsschwund und übermäßiger Bestandsanstieg:

Cii-Honeywell realisiert hohe Verluste

12.02.1982

PARIS (nw) - Die vom Schuldendienst geplagte Cii-Honeywell Bull erlitt im Geschäftsjahr 1981 erwartungsgemäß einen Nettoverlust von 430,1 Millionen Francs. 1980 wies das Unternehmen noch 180,2 Millionen Francs Reingewinn aus.

Der zur Verstaatlichung vorgesehene französische Computer- und Elektronikkonzern, an dem der US-Partner Honeywell Inc. zu 47 Prozent beteiligt ist, konnte seine Einnahmen in 1981 um 16,7 Prozent auf 7,347 Milliarden Francs steigern. 44 Prozent des Umsatzes wurden im Ausland erzielt.

Ausschlaggebend für das insgesamt schlechte Ergebnis ist dem Unternehmen zufolge die "sehr starke Zunahme der Finanzlasten". So hat der französische Konzern in den vergangenen fünf Jahren sein Kapital um lediglich 300 Millionen Francs aufgestockt, so daß zur Finanzierung der Geschäftsausweitung hohe Kredite aufgenommen werden mußten. Die Investitionen erreichten 1981 rund 1,45 Milliarden Francs. Für Forschung und Entwicklung wurden 739 Millionen Francs ausgegeben.

Zudem ist die Gruppe dem Präsidenten Roger Fauroux des die Cii-Aktivitäten kontrollierenden St.-Gobain-Konzerns zufolge von einem "beeindruckenden Auftragsschwund betroffen worden, der einen übermäßigen Anstieg der Bestände verursacht habe". Diese unbefriedigende Auftragslage habe die Lagerbestände außerordentlich anschwellen lassen.

Zum Stand der Verhandlungen mit dem US-Partner Honeywell wurde lediglich angedeutet, daß der US-Anteil am Kapital der Cii-Honeywell Bull auf 19 Prozent zurückgeführt werden soll.