CII-HB-Verlrag ist perfekt

05.12.1975

PARIS - Über die Texte der Abkommen, die zur Gründung des größten europäischen Computerunternehmens führen sollen, ist jetzt Einigkeit erzielt: die Verträge über die "Compagnie pour L'Informatique Honeywell Bull" (CII-HB) werden noch vor Jahresende unterschrieben. Mit der förmlichen Gründung der neuen Gesellschaft wird erst im Frühjahr 1976 gerechnet. Cll-HB wird, ausgehend von den derzeitigen Zahlen, ein Unternehmen mit rund 20 000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von zwei Milliarden Mark sein - und zusammen mit Honeywell Information Systems (HIS) die zweitgrößte Computer-Gruppe der Welt darstellen.

Milliarden-Aufträge

Bei CII-HB sollen HIS 47 Prozent und französische Aktionäre 53 Prozent halten. Die Aktien des nationalen Mehrheits-Paketes liegen zu 66 Prozent bei der Compagnie des Machines Bull und zu je 17 Prozent bei der Staatsholding IDI und dem Elektrokonzern CGE.

Das Mehrheitsgefühl ist der Pariser Regierung einen tiefen Griff in die Tasche der französischen Steuerzahler wert: 64 Millionen Mark kostet die zur Mehrheit nötige Übernahme von Aktien aus dem HIS-Portefeuille, 443 Millionen Mark die Abdeckung des Defizits d(s alten CII und 700 Millionen Mark der Zuschuß an die neue CII-HB. Außerdem sind der CII-HB öffentliche Aufträge im Wert von 2,3 Milliarden Mark zugesichert. In der Schweiz wurde bereits eine neue "Compagnie Holding Honeywell Bull Glarus" gegründet, um die nicht-französischen CII-HB-Aktivitäten zu kontrollieren. Die Honeywell Bull GmbH Köln, rechnet damit, daß sie künftig der Schweizer Holding unterstehen wird.

Die Fusion, die ab Mitte 1976 praktisch wirksam wird, soll nach den Vorstellungen des französischen Staatspräsidenten Giscard d'Estaing dazu führen daß CII-HB den Marktführer IBM zumindest in Frankreich bis 1980 eingeholt hat. Aus den bisherigen CII-Geschäftsbereichen Minicomputer und Peripherie soll unter Führung von Thomson-CSF eine zweite Computergruppe entstehen. -py