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Ciena-Kurs bricht nach Umsatzwarnung ein

05.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-Netzwerkausrüster Ciena hat davor gewarnt, dass die Einnahmen im Ende Januar abgelaufenen ersten Geschäftsquartal 2003/2004 niedriger als geplant ausfielen. Wie der Anbieter von optischen Netzkomponenten mitteilte, betrug der Umsatz nach vorläufigen Berechnungen 66,4 Millionen Dollar. Ende November hatte Ciena noch Erlöse von 70,6 bis 78 Millionen Dollar in Aussicht gestellt. Der Nettoverlust soll zwischen 17 und 18 Cent je Aktie liegen, verglichen mit einem Minus von 25 Cent pro Anteil im Vorjahreszeitraum. Vor Sonderaufwendungen rechnet das Unternehmen aus Linthicum, Maryland, mit einem (Pro-forma-)Verlust von acht bis neun Cent je Anteilschein.

Verantwortlich für die schwachen Einnahmen, so Ciena-CEO Gary Smith, waren verzögerte Buchungen im Zusammenhang mit einem Großauftrag. Zwar habe sein Unternehmen nach Plan geliefert, wegen der unerwartet langen Formalitäten konnten die Einnahmen jedoch nicht mehr im Berichtszeitraum realisiert werden. Den Namen des Kunden nannte Smith nicht. Marktbeobachter glauben jedoch, dass es sich bei dem Auftrag um den Anfang Januar bekannt gegebenen Aufbau eines neuen US-Verteidigungsnetzes handelt. Ciena sollte dazu als eines von sechs Subunternehmen das optische Netzequipment liefern (Computerwoche.de berichtete).

Firmenchef Smith ist zuversichtlich, dass der Umsatz im laufenden zweiten Geschäftsquartal gegenüber dem vorangegangenen Dreimonatszeitraum um rund 20 Prozent ansteigen wird. Mit erwarteten 79,7 Millionen Dollar liegt der Wert aber deutlich unter den bisherigen Schätzungen der Analysten. Diese gingen laut Umfrage von First Call Thomson im Schnitt von 84 Millionen Dollar hohen Einnahmen aus. Als Resultat fiel der Kurs der Ciena-Aktie an der US-Nasdaq am gestrigen Mittwoch um fast 18 Prozent auf 5,99 Dollar. (mb)