Google

Chrome-Vertriebspartnerschaft mit Sony

02.09.2009
Von pte pte
Der US-Suchmaschinenriese Google ist mit der PC-Sparte des japanischen Elektronikkonzerns Sony eine Kooperation zum Vertrieb des Browsers Chrome eingegangen.

Zukünftig werden neue Vaio-PCs und Notebooks in den USA mit Googles Browser ausgeliefert. Google reagiert damit auf die nach wie vor schwachen Marktanteile, die Chrome erreicht. Auch mit anderen PC-Herstellern soll der US-Konzern in Verhandlungen stehen, berichtet die "Financial Times". Dies ist die erste Vertriebspartnerschaft, die Google zur Verbreitung seines Browsers eingeht - weitere könnten folgen. Ob und wann Chrome auch in Europa auf neuen Sony-Computern installiert sein wird, konnte man auf pressetext-Anfrage bei Sony Österreich noch nicht beantworten.

Im Rahmen des Suchmaschinengeschäfts war Google auch zuvor schon Kooperationen eingegangen, so wurde beispielsweise mit Dell zusammengearbeitet. Mithilfe der Google Toolbar und einer vorinstallierten Desktop-Anwendung sollte die Suchmaschine in den Vordergrund gerückt werden. Erste Vaio-Computer mit vorinstalliertem Chrome sind in den USA bereits in Umlauf. Bereits im Mai hatte ein Testlauf für die Kooperation begonnen, der nun kurz vor dem Abschluss stehen soll. "Die Kundenrückmeldung zu Chrome war hervorragend. Nun suchen wir Wege, Chrome noch mehr Menschen zur Verfügung zu stellen", heißt es dazu in einem Google-Statement.

Ein Jahr nach der Markteinführung hat der Chrome-Browser noch nicht die gewünschte Verbreitung unter Internetnutzern erreicht. Während Mozillas Firefox ein Jahr nach der Markteinführung im Jahr 2004 bereits rund acht Prozent Marktanteil vorweisen konnte, steht Chrome heute bei nur 2,6 Prozent. Weit abgeschlagen hinter Microsofts Internet Explorer, dem derzeit mit rund 68 Prozent reichweitenstärksten Browser. Firefox ist momentan auf etwa einem Viertel aller internetfähigen PCs installiert. "Es ist nicht wichtig, dass jeder Chrome benutzt. Wichtiger ist, dass sich die Browsertechnologie möglichst schnell weiter entwickelt", sagt der bei Google für das Chrome-Produktmanagement zuständige Brian Rakowski.

Auf wenig Verständnis stößt jedoch das mangelnde Wissen der Internetnutzer rund um alternative Browser. Das Bewusstsein, mit welcher Software die Menschen eigentlich arbeiten, sei "erschreckend niedrig", sagt Rakowski. "Es ist ein Problem, dass die Leute nicht wissen, was ein Browser ist oder wie sie ihn bewerten können", so der Google-Mann. Trotz der wenigen Nutzer habe Chrome allerdings großen Einfluss auf die technische Entwicklung von Browsern. Er gilt als der bis dato schnellste Browser (im Test unserer Kollegen von der "PC Welt" war allerdings der gleichfalls WebKit-basierende Safari noch etwas flotter). Dadurch wurde ein regelrechter Wettstreit unter den Konkurrenten ausgelöst, die eigenen Browser ebenfalls schneller zu machen. Zwar wartet etwa Firefox in der aktuellen Version 3.5 bereits mit im Vergleich zu den Vorgängern deutlich kürzeren Ladezeiten auf, Chrome konnte jedoch bisher nicht entthront werden. (pte)