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Googles Browser

Chrome 3.0 steht zum Download bereit

16.09.2009
Von pte pte
Die Version 3.0 des Google-Browsers Chrome ist fertig. Der Konzern erhofft sich eine Verdoppelung der Marktanteils.

Google hat gemäß einer Ankündigung auf seinem Blog die Version 3.0 seines Webbrowsers Chrome veröffentlicht. Auf Basis einer weiter verbesserten JavaScript-Engine soll Chrome 3.0 im Vergleich mit der Vorgängerversion entsprechenden Code um 25 Prozent schneller ausführen können. Der Webbrowser unterstützt fortan auch weitere HTML-5-Elemente und wartet mit einer teilweise überarbeiteten Benutzeroberfläche auf. Ziel des Unternehmens ist eine Verdoppelung des Marktanteils, nachdem zwölf Monate nach Erstveröffentlichung von Chrome erst gute drei Prozent der User überzeugt werden konnten.

"Auch hinsichtlich der Akzeptanz von Chrome unter Webtechnologieanbietern befinden wir uns noch in einer Frühphase. Dies hat zur Folge, dass der Webbrowser mit etablierten Webapplikationen oft nicht kompatibel ist", sagt David Bradshaw, Analyst bei IDC Europe, im Gespräch mit pressetext. Gelänge es, die Kompatibilität des Browsers mit allen gängigen Webtechnologien sicherzustellen, würde die Software auch häufiger benützt werden, so der Experte.

Google setzte bei Chrome von Anbeginn an auf den Faktor Ladegeschwindigkeit. So sollen Anwender durch die weiter entwickelte JavaScript-Engine jetzt in den Genuss von noch schneller ausgeführten JavaScripts kommen. Angaben von Google zufolge sollen die Programme 150 Prozent schneller geladen werden als noch mit der vor rund einem Jahr vorgestellten Erstversion. Wie bislang üblich erfolgt ein automatisches Update bereits installierter Versionen. Die Aktualisierung bringt zudem die Unterstützung der HTML-5-Audio und -Video-Tags, mit denen sich Video- und Audioinhalte in Webseiten einbetten lassen. Dadurch wird etwa das Playback von so integrierten Videos ohne PlugIn ermöglicht, eine Neuerung, die vorwiegend für Webentwickler interessant sein dürfte.

Benutzer können den Chrome-Browser in Hinkunft auch ohne großen Aufwand optischen Veränderungen unterwerfen. Mit Hilfe von bislang 30 vorgefertigten Themes aus einer Themes Gallery kann das Erscheinungsbild verändert werden. Doch auch die Benutzeroberfläche erfuhr Veränderungen, etwa in Form eines Re-Designs der New Tab-Seite. User können die dort platzierten Thumbnails fortan einfach per Drag and Drop individuell anordnen. Weiters wurde das Such- und Adressmenü Omnibox mit Icons angereichert, die dem User anzeigen, ob es sich bei den erscheinenden Vorschlägen um frühere Suchen, Favoriten oder Verlaufsseiten handelt.

Mit einem Marktanteil von rund drei Prozent liegt Chrome auch nach einem Jahr weit hinter den Marktführern Internet Explorer und Firefox. Neben technischen Faktoren spielt die Vorinstallation von Browserprodukten auf im Handel erhältlichen Computersystemen eine Rolle. Gemäß einem Vorschlag der EU-Kommission könnten Konsumenten bei der Vorinstallation von Software jedoch schon bald ein Wörtchen mitreden, meint Bradshaw. Noch befindet sich Googles Browser allerdings im Wettbewerb mit Safari und Opera um Platz drei im Beliebtheitsranking. Neben der verbesserten Version soll die Entwicklung eines webbasierten Betriebssystems sowie eine Vertriebspartnerschaft mit Sony zu einer Steigerung des Marktanteils führen. An diesem Ziel wird jedenfalls intensiv gearbeitet, erhöhte sich doch die Zahl der Bugfixes nach zweimonatiger Betaphase mit der finalen Version auf insgesamt 3.505 seit Erstveröffentlichung. (pte)