Wachablösung bei Vodafone

Christopher Gent übergibt an Arun Sarin

08.08.2003
MÜNCHEN (CW) - Nach sechs Jahren an der Spitze von Vodafone hat sich Christopher Gent nun auf der Hauptversammlung endgültig verabschiedet. Unter der Ägide des 55-Jährigen verwandelte sich das Unternehmen von einer kleinen britischen Mobilfunkfirma zum Weltmarktführer.

Gent gilt als einer der wenigen Vorstandschefs in der TK-Branche, den die Krise nicht zum Straucheln brachte. Im Gegenteil, er konnte den Zeitpunkt seines Abschieds selbst bestimmen. Seit 1985 arbeitete der inzwischen von der Queen geadelte Manager für das britische Unternehmen, an dessen Spitze er vor sechs Jahren rückte. Durch zahlreiche Übernahmen - in Deutschland kaufte Gent im Jahr 2000 den Traditionskonzern Mannesmann - machte er Vodafone zum größten Mobilfunkanbieter mit fast 123 Millionen Kunden und einem Weltmarktanteil von 25 Prozent. Zum Abschied bekam er moderaten Applaus von den Aktionären und Pensionszahlungen in Höhe von insgesamt mehr als zehn Millionen Pfund (14 Millionen Euro). An Ruhestand denkt der Brite aber noch nicht, sondern übernimmt einen Direktorenposten bei der Investment-Bank Lehman Brothers.

Gents Nachfolger ist Arun Sarin, der seit drei Monaten im Vodafone-Vorstand sitzt. Der 49-jährige Inder mit amerikanischem Pass ist in Europa noch wenig bekannt: Nach seinem Studium an der indischen Elite-Universität Institute of Technology in Kharagpur stieg Sarin in die Führungsspitze des amerikanischen Mobilfunkanbieters Air Touch auf, den Vodafone 1999 kaufte. Damals hatte sich Sarin anders als viele seiner Vorstandskollegen für die Übernahme ausgesprochen. Dieser Kauf legte den entscheidenden Grundstein für den späteren Erfolg von Vodafone. Eine weitere Expansion rückt für den neuen Chef vorerst in den Hintergrund, zumal er sich auf die UMTS-Einführung im März 2004 konzentrieren will, wie er auf der Hauptversammlung ankündigte. (am)