Chipverkäufe erreichen 2005 neuen Rekord

12.12.2005
Vor allem die Nachfrage nach Speicherchips treibt den Markt an.

Nach Berechnungen von Gartner Inc. werden in diesem Jahr weltweit Halbleiter im Wert von 235 Milliarden Dollar verkauft. Das sind 6,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Sogar das bisherige Rekordjahr 2000 wird um 12 Milliarden Dollar übertroffen. Ursache des Booms ist nach Einschätzung der Marktanalysten die hohe Nachfrage nach Flash-Cards, USB-Speichern und den Musikplayern der Ipod-Serie von Apple, insbesondere den Modellen "Shuffle" und "Nano". Der Chipmarkt legt wieder mächtig zu, hatte Gartner wie berichtet schon Mitte letzten Jahres beobachtet.

Branchenprimus ist unverändert Intel mit einem Umsatz von 35,6 Milliarden Dollar und einem Marktanteil von 15 Prozent. Der Umsatz stieg gegenüber 2004 um 14,3 Prozent und lag damit weit über dem Branchenschnitt. Dies markiert eine Kehrtwende gegenüber den letzten drei Jahren, in denen Intel immer unter dem Branchenmittel lag. Träger des Erfolgs sind vor allem Chips für Desktops und insbesondere Komponenten für mobile PCs, namentlich das Centrino-Chipset.

Samsung Electronics, der zweitgrößte Chiphersteller weltweit, hat ebenfalls über Branchenniveau zugelegt, kommt aber mit 17,8 Milliarden Dollar gerade auf die Hälfte des Intel-Geschäfts. Auf Platz drei liegt Texas Instruments mit 10,4 Milliarden Dollar Umsatz. Intels wichtigster Konkurrent im Prozessorenmarkt, AMD, hat es mit einem Plus von 13,7 Prozent auf 5,7 Milliarden Dollar jetzt auf Platz zehn geschafft.

Aus den Top Ten herausgerutscht ist Philips Semiconductor, weil das Unternehmen nicht im Speichermarkt präsent. Als Verlierer fallen besonder Infineon und NEC Electronics mit Absatzrückgängen von 7,5 beziehungsweise 10,0 Prozent auf. Infineon und AMD dürften im nächsten Jahr nicht mehr in der Spitzengruppe auftauchen, da beide ihr Speichergeschäft in selbständige Unternehmen ausgliedern wollen. (ls)