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Prognose erhöht

Chipkonzern Intel mit erwartetem Gewinnrückgang

16.04.2008
Der weltgrößte Chiphersteller Intel hat zum Jahresauftakt durch Kosten für den Konzernumbau und wegen sinkender Speicherchip-Preise wie erwartet einen Gewinnrückgang verbucht.

Der Umsatz lag jedoch auf Rekordhöhe. Für die nächsten Monate erhöhte das US-Unternehmen seine Erlösprognose. "Wir bleiben hinsichtlich unserer Wachstumschancen optimistisch", sagte Konzernchef Paul Otellini am Dienstagabend nach Börsenschluss in Santa Clara (Kalifornien).

Unter dem Strich verdiente Intel im ersten Quartal 1,4 Milliarden Dollar und damit zwölf Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Umsatz kletterte um neun Prozent auf 9,7 Milliarden Dollar (umgerechnet 6,1 Milliarden Euro). Für das laufende Quartal rechnet der Konzern mit Erlösen von 9,0 bis 9,6 Milliarden Dollar.

Die Ergebnisse trafen die Erwartungen der Analysten und lagen zum Teil sogar darüber. Die Aktie stieg im nachbörslichen Handel deutlich um etwa sieben Prozent auf rund 22,40 Dollar.

In der eben angelaufenen US-Bilanzsaison gilt Intel als wichtiger Gradmesser für die zu erwartenden Gewinne der Technologiebranche. Der weit kleinere Hauptkonkurrent AMD legt an diesem Donnerstag Zahlen vor. AMD ist allerdings im Wettlauf um immer leistungsfähigere Chips ins Hintertreffen geraten und streicht Arbeitsplätze.

Unter Preisdruck sind derzeit in erster Linie sogenannte NAND-Flashspeicherchips etwa für Digitalkameras und MP3-Player. Einen Teil des Flashgeschäfts brachte Intel gerade in eine gemeinsame Firma (Numonyx) mit dem europäischen Chipkonzern STMicroelectronics ein. Dies verursachte im ersten Quartal Kosten von 275 Millionen Dollar.

Mit einer neuen Familie stromsparender Mikroprozessoren ("Atom") will Intel derzeit ins wachsende Geschäft mit mobilen Geräten wie Handys und Taschencomputern vordrängen. Derzeit beherrscht diesen Markt fast uneingeschränkt der britische Chipdesigner ARM. Bislang gelten die Prozessoren des Marktführers als energieeffizienter - ein wichtiger Vorteil bei Handys wegen deren begrenzter Akkuleistung. (dpa/tc)