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Chiphersteller leiden unter den hohen Erwartungen

09.12.2005
Die Aktien von Intel, National Semiconductor und Texas Instruments geben nach.

Mit seiner aktualisierten Prognose für das laufende vierte Quartal hat Intel die Wallstreet enttäuscht. Der Aktienkurs des Chipkonzerns, der bereits in den Vortagen Federn lassen musste, gab am Donnerstag im nachbörslichen Handel um über drei Prozent nach. Dabei sind die Vorhersagen nicht einmal schlecht ausgefallen, sondern lediglich solide.

Intel geht nun im laufenden Berichtszeitraum von einem Umsatz zwischen 10,4 Milliarden und 10,6 Milliarden Dollar aus. Zuvor hatte der Konzern Einnahmen von 10,2 Milliarden bis 10,8 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Die Wallstreet hatte durchschnittlich mit einem Umsatz von 10,61 Milliarden Dollar gerechnet. Analysten bemängelten, dass Intel bei Chipsätzen Lieferengpässe habe. Hier gelobte der Konzern Besserung im neuen Jahr. Zudem grenzte Finanzchef Andy Bryant die Bruttomarge im laufenden Quartal auf 62 bis 64 Prozent ein. Zuvor war die Spanne etwas weiter gefasst worden. Im Vorjahresquartal hatte die Bruttomarge lediglich 56 Prozent betragen.

Intels Problem waren die gestiegenen Hoffnungen der Analysten: In den Vortagen hatten andere Chiphersteller gute Zahlen präsentiert beziehungsweise sich positiv zum laufenden Geschäft geäußert. Davon profitieren konnten die Aktien der anderen Chiplieferanten jedoch nicht. So gaben die Papiere von Texas Instruments (TI) trotz eines optimistischen Ausblicks um knapp drei Prozent nach. Der Konzern hatte am Mittwoch seine Prognose für das laufende Quartal präzisiert und dabei das untere Ende der Umsatz- und Gewinnerwartungen leicht angehoben. Als Grund für die Zuversicht war die starke Nachfrage nach Mobilfunkchips und Halbleitern für Fernseher genannt worden.

Im Verlauf des Jahres ist der Kurs der TI-Aktie allerdings schon deutlich angestiegen. Analysten begründeten den jüngsten Kursrutsch damit, dass Investoren vermutlich Gewinne einstreichen wollten. Darunter litt auch das Papier von National Semiconductor. Das Unternehmen berichtete zwar einen Umsatzanstieg im jüngsten Quartal um 21 Prozent. Auch beim Ergebnis wurden die Analystenprognosen nach einem Zuwachs von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich übertroffen. Der Ausblick fiel jedoch nur verhalten aus, was von dem Chiphersteller mit der typischen saisonalen Entwicklung begründet wurde. (ajf)