Probleme bei Preisen und in der Produktion

Chiphersteller AMD warnt erneut vor deutlichen Verlusten

16.04.1999
SAN FRANZISKO (IDG) - Der kalifornische Prozessorhersteller Advanced Micro Devices (AMD) hat für das erste Quartal 1999 deutliche Verluste angekündigt. Die neuerliche Warnung in der ersten Aprilwoche war bereits die dritte in diesem Jahr.

Als Grund für das schlechte Quartalsergebnis nennt das Unternehmen aus Sunnyvale Probleme bei der Chipproduktion und den harten Preiskampf innerhalb der Branche. So konnten statt der erwarteten 5,5 Millionen CPUs nur 4,3 Millionen Stück ausgeliefert werden. Auch bei den Preisen mußte AMD Rückschläge hinnehmen. So sank der durchschnittliche Verkaufspreis eines "K6-2"-Prozessors von 87 auf zuletzt 78 Dollar. Nach Ansicht von Experten braucht der Prozessorhersteller aber ein Preisniveau von etwa 100 Dollar, um profitabel zu sein.

Die Einnahmen des ersten Geschäftsjahresviertels 1999 werden voraussichtlich bei 630 Millionen Dollar liegen. Das sind zwar mehr als die 541 Millionen vom gleichen Zeitraum des Vorjahres, aber deutlich weniger als das Ergebnis aus dem Jahr 1997, als die Einnahmen bei 789 Millionen Dollar lagen. Analysten sagen deshalb voraus, daß die Aktie des Unternehmens einen Verlust von 56 Cent verbuchen wird.

Bei AMD gibt man sich trotz der schlechten Prognose optimistisch. Die Produktionsprobleme seien behoben, so ein Firmensprecher. Die Resultate im März 1999 zeigten bereits einen deutlichen Aufschwung. Aus diesem Grund sei man auch zuversichtlich, das Jahresziel von 20 bis 25 Millionen verkauften CPUs zu erreichen. Und auch bei den Einnahmen hofft AMD auf die Zukunft. Leistungsfähigere Chips wie der "K6-III" und der für Juni erwartete "K7" werden die Preisschraube wieder etwas nach oben drehen.