Chip-Weltmarkt fest in japanischer Hand

13.01.1989

WIESBADEN (vwd) - Zu 80 Prozent beherrschen die Japaner den Halbleiter-Weltmarkt, der sich in den kommenden drei Jahren auf ein Umsatzvolumen von 150 Milliarden Dollar verdreifachen wird. Damit besitzen sie ein "Beinahe-Monopol". Diese Ansicht vertrat AEG-Vorstandsvorsitzender Heinz Dürr auf der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden. Aus der Dominanz der Japaner resultiere eine Abhängigkeit ganzer deutscher und europäischer Branchen. So könnten der Maschinen- und Fahrzeugbau, die Feinmechanik und die Bürokommunikation mit einem Jahresumsatz von fast 600 Milliarden Mark bei Lieferstopps in erhebliche Schwierigkeiten geraten.

Alle am Wirtschaftsleben Beteiligten müßten nunmehr gemeinsame Anstrengungen in Forschung und Entwicklung unternehmen, um möglichen Bedrohungen entgegenzuwirken. Dabei komme dem Mittelstand eine besonders wichtige Rolle zu. "Erforderlich", erklärte Dürr, "sind heute flexibles Denken und Handeln. Das genau ist die Stärke des Mittelstands."