Erst 1995 Geschäft mit Multimedia

Chip-Satz codiert online Videodaten für Multimedia

22.05.1992

UNTERFÖHRING (CW) - Einen neuen Chip-Satz für PCs und Workstations, der Video- und Tondaten in Echtzeit komprimiert und dekomprimiert, hat AT&T vorgestellt. "AVP-1000" soll im vierten Quartal 1992 auf den Markt kommen und für OEMs zu einem Preis von etwa 400 Dollar zu haben sein.

AT&T will den Chip-Satz an Computerhersteller verkaufen, die ihre Produke als Multimedia-Rechner anbieten wollen, etwa für die Bildtelefonie, Videokonferenzen oder Videodatenbanken. "AVP-1000" soll eines der größten Probleme bei Multimedia-Anwendungen angehen: Wie man nämlich die großen Datenmengen, die bei bewegten Bildern anfallen, über Datennetze mit beschränkter Übertragungsleistung in Echtzeit verschickt. Der neue Hardwarepacker soll von einem Netz (lokal, ISDN, FDDI II) eingehende Video-, Grafik- und Ton-Daten dekomprimieren und ausgehende Daten komprimieren - bei einem Durchsatz von bis zu 4 MBaud beziehungsweise 30 Bildern pro Sekunde. Dabei unterstützt "AVP-1000" die Kompressionsverfahren JPEG, MPEG und P-64.

Der Chip-Satz besteht aus vier Teilen: "AVP-1400D Video Decoder" und "AVP-1300E Video Encoder" dekomprimieren beziehungsweise komprimieren die Videodaten. Den Ton bearbeitet der bereits vor einiger Zeit vorgestellte Sound-Prozessor "DSP3210". Über den Datenverkehr und die Synchronisation von Ton und Bild wacht der Steuer-Chip "AVP-1400c System Controller", der dadurch den Prozessor des eigentlichen Rechners entlastet.

Das Marktforschungsunternehmen Dataquest erwartet in Europa erst ab 1995 stärker steigende Umsätze bei den Multimedia PCs. Diese sollen 1995 bei 400 Millionen Dollar liegen, 1996 bei gut 800 Millionen Dollar.