ZVEI sieht Unterschiede vor allem in der Abnehmerstruktur

Chip-Markt in Europa wächst schneller als in den USA und Japan

17.03.2000
MÜNCHEN (CW) - DVD statt Videorekorder, CD statt Audiokassette, Digitalkamera statt Spiegelreflex ... Die Digitalisierung beschere der Chipindustrie weltweit erfreuliche Aussichten, so der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI). Er schätzt, dass der Weltmarkt für Halbleiter in diesem Jahr um knapp 34 Prozent auf ein Volumen von 185 Milliarden Dollar anwachsen wird.

Was die Stärke des Wachstums betrifft, so geht der Verband davon aus, dass Europa mit einem Zuwachs von 36 Prozent gleich hinter Südostasien (41 Prozent) und vor den USA (28 Prozent) sowie Japan (29 Prozent) liegen wird. Nach Marktanteilen gemessen gelten die Nordamerikaner jedoch weiterhin als die unangefochtene Nummer eins. Sie halten rund 30 Prozent des Weltmarktes für Halbleiter, gefolgt von Südostasien mit 26 Prozent. Japan und Europa sind mit je 21 Prozent gleichauf.

Die künftigen Wachstumsmärkte liegen nach Ansicht des ZVEI genau da, wo Europa stark ist: in den digitalen Medien, dem Mobilfunk, der Automobilelektronik, in der Netztechnik sowie bei den Chipkarten.

Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen sieht die Herstellervereinigung vor allem in der Abnehmerstruktur. In Europa seien einseitige Abhängigkeiten von bestimmten Anwendergruppen schwächer als in den USA (Computer) oder in Japan (Unterhaltungselektronik). Auf dem Alten Kontinent verteile sich die Nachfrage auf die Bereiche Datentechnik, Telekommunikation - hier vor allem der Ausbau des Mobilfunks -, Industrie- und Fahrzeugelektronik. Die Konsumgüterbranche sowie die Unterhaltungselektronik zählt der ZVEI eher zu den kleineren Abnehmern. Die bereits in der Vergangenheit zu beobachtenden Wachstumsschwankungen nach oben oder nach unten werden durch die breiter gestreute Kundenstruktur in Deutschland und Europa entsprechend abgeschwächt.