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Chinesischer Chiphersteller plant voluminösen Börsengang

28.11.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit einem IPO (Initial Public Offering) in Hong Kong und New York will Semiconductor Manufacturing International Corp. (SMIC) im kommenden Jahr bis zu eine Milliarde Dollar verdienen und liefert damit einen weiteren Beweis für das Vordringen chinesischer Fertigungsmacht auf den weltweiten Markt. Der Börsengang wird im Hightech-Bereich der größte seit geraumer Zeit. Zuletzt hatte der US-Chiphersteller Amis Holdings im September mit seinem Going Public 600 Millionen Dollar eingestrichen.

Die Shanghaier Foundry ist zwar im weltweiten Vergleich ein Second-Tier-Unternehmen, möchte sich aber zum ersten Massenfertiger in der Volksrepublik aufschwingen und zählt bereits Branchengrößen wie Infineon und Motorola zu seinen Kunden. SMIC verhandelt gerade mit Motorola über eine Übernahme von dessen in Tianjin gelegener Fab MOS-17. Der Konzern aus Schaumburg, Illinois, würde sich dabei in unbekannter Höhe an SMIC beteiligen und einen Sitz in dessen Vorstand erhalten.

Hinter SMIC steht laut Hambrecht & Quist Asia Pacific Richard Chang. Dieser wurde bei Texas Instruments ausgebildet und verantwortete dort später den Aufbau von Produktionsstätten weltweit. Er gründete dann in Taiwan die Worldwide Semiconductor Manufacturing und verkaufte diese 1999 an TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing Corp.), um sich dem Aufbau von SMIC zu widmen. (tc)