Chinesen hacken sich ins Pentagon

06.09.2007
Dem chinesischen Militär soll es gelungen sein, in ein Netz des US-Verteidigungsministeriums einzudringen.

Nach den jüngst bekannt gewordenen Übergriffen auf die Computer der deutschen Regierung ist nun eine weitere Attacke chinesischer Hacker gegen ein westliches Ministerium ans Licht gekommen: Nach einem Bericht der "Financial Times" sollen sich Computerspezialisten des chinesischen Militärs im Juni in ein Netz des Pentagon gehackt haben.

Wie die Zeitung unter Berufung auf US-Regierungsstellen berichtet, hat das Pentagon im Zuge des Angriffs Teile eines IT-Systems im Büro des amerikanischen Verteidigungsministers Robert Gates vom Netz genommen. Internen Untersuchungen zufolge soll die Attacke von der chinesischen Volksbefreiungsarmee ausgegangen sein. "Die chinesische Volksbefreiungsarmee hat gezeigt, dass sie Attacken fahren kann, die unser System lahmlegen und dass sie in einer Konfliktsituation erneut eindringen und tief greifende Störungen verursachen kann", äußerte sich ein Ex-Pentagon-Mitarbeiter gegenüber der Zeitung.

Offenbar hatten chinesische Hacker das Pentagon-System von mehreren Orten aus monatelang sondiert, bevor es ihnen gelang, dessen Schutzwall zu überwinden, hieß es aus mit der Angelegenheit vertrauten Kreisen. Dem Bericht zufolge hatte das US-Verteidigungsministerium das betroffene Netz während der Attacke für gut eine Woche abgekoppelt. Derzeit werde noch untersucht, in welchem Umfang welche Arten von Daten abgegriffen wurden. Das chinesische Außenministerium hat den Bericht allerdings als "grundlose Anschuldigung" zurückgewiesen. (kf)