Kinderarbeit

China Labor Watch verschärft Vorwürfe gegen Samsung

04.09.2012
China Labor Watch verschärft ihre Vorwürfe gegen den südkoreanischen Handy-Hersteller Samsung. In der kommenden Woche will die Arbeiterschutz-Organisation einen neuen Bericht veröffentlichen, in dem von verbreiteter und systematischer Kinderarbeit die Rede sein soll.

Die Arbeiterschutz-Organisation China Labor Watch (CLW) wird in der kommenden Woche einen neuen Report über die Arbeitsbedingungen Fabriken von Handy-Herstellern und anderen Unternehmen wie beispielsweise Dell, Microsoft, HP, Nokia und Apple veröffentlichen. Das berichtet Der Spiegel, der nach eigenen Angaben vorab Einblick in die Untersuchungsergebnisse nehmen konnte. In dem CLW-Report wird offenbar erneut der südkoreanische Hersteller Samsung wegen Kinderarbeit in seinen Fabriken an den Pranger gestellt. In einigen chinesischen Fabriken des Elektronikkonzerns soll Kinderarbeit verbreitet und sogar systematisch organisiert sein, schreibt Der Spiegel.

Bereits Anfang August hatten wir über ähnliche Anschuldigungen der Arbeiterschützer berichtet, die sich auf den Samsung-Zulieferer HEG Electronics bezogen. Neben der breiten Beschäftigung von Studenten und gefährlichen Arbeitsbedingungen seien dort Löhne unterhalb des vorgeschriebenen Mindestlohns, Bestrafungen durch Schläge und viele Überstunden an der Tagesordnung, hieß es. In dem neuen Report geht die CLW jedoch weiter: Angeblich gibt es Arbeitsverträge zwischen den Fabriken und den Schulen, die für die Entsendung der Schüler bezahlt würden, heißt es. Die Lehrer würden ihre Schüler zur Arbeit zwingen und ihnen andernfalls zum Beispiel den Abschluss verwehren.

Samsung liegt nach eigener Aussage gegenüber dem Spiegel der CLW-Bericht vor. Der Handy-Hersteller erklärte, er analysiere die Situation und lasse sich generell an den höchsten Standards bei den Arbeitsbedigungen messen. Bei Inspektionen in den Farbriken von HEG Electronics in diesem Jahr seien keine Unregelmäßigkeiten entdeckt worden.

Wie die CLW die Lage an den Produktionsorten anderer Elektronikfirmen beurteilt, ist dem Spiegel-Artikel nicht zu entnehmen. Der Report trägt in Anspielung an den ausgeuferten Patentstreit zwischen Samsung und Apple den Titel "Verstößt Samsung gegen Apples Patent auf das Tyrannisieren von Arbeitern?". Auch Apple wurde zuletzt für die Arbeitsbedingungen in den Werken des Zulieferers Foxconn kritisiert und hatte im Mai eine Initiative zur Verbesserung der Zustände angekündigt. Vor wenigen Tagen berichtete das Wall Street Journal, dass Foxconn n seiner chinesischen Fabrik in Zhengzhou die Löhne um 16 Prozent erhöht und die Probezeit bei Neueinstellungen von sechs auf drei Monate verkürzt.

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