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China gibt Siemens grünes Licht für 3G-Netzaufbau

25.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die chinesische Regierung hat Siemens den Aufbau von Mobilfunknetzen der dritten Generation auf Basis eines lokal entwickelten Standards genehmigt. Wie aus einem Bericht der "Financial Times Deutschland" hervorgeht, nutzt der Münchner Elektronikkonzern dabei den gemeinsam mit dem chinesischen Unternehmen Datang entwickelten Übertragungsstandard TD-SCDMA. Siemens hat nach eigenen Angaben bereits 100 Millionen Dollar in den 3G-Standard investiert und will die Mobilfunktechnik noch in diesem Jahr zur Marktreife bringen. TD-SCDMA bietet im Vergleich zu UMTS und dem für die USA vorgesehenen 3G-Standard CDMA 2000 eine geringere Bandbreite und daher eine niedrigere Geschwindigkeit beim Datentransport. Laut Siemens soll jedoch die Umrüstung von GSM auf TD-SCDMA preiswerter ausfallen. Außerdem arbeitet der 3G-Standard mit asymmetrischem Datenverkehr.

Durch den Zuschlag winken Siemens kräftige Auftrags- und Lizenzeinnahmen, wenn der Standard verwendet wird. Als Kandidat für die Nutzung eines 3G-Netzes auf TD-SCDMA-Basis wird Marktführer China Mobile gehandelt. Der zweite chinesische Mobilfunkanbieter China Unicom hat dagegen bereits in ein CDMA-Netz der zweiten Generation investiert und wird daher voraussichtlich langfristig auf den US-Standard CDMA 2000 setzen. (mb)