China entwickelt eigenen UMTS-Standard

13.12.2006
Nach Aussage von Siemens-Manager Richard Hausmann wird auch in China Mobilfunk der dritten Generation bis zu den olympischen Spielen 2008 in Peking eingeführt. Allerdings soll ein eigener, chinesischer Standard - TD-SCMA - zum Einsatz kommen.

Trotz wiederholter Verzögerungen werde in China bis zu den olympischen Spielen 2008 eine neue Mobilfunkgeneration eingeführt, prophezeit Siemens-Manager Richard Hausmann. Allerdings dürfte der mit 440 Millionen Handynutzern schon heute größte Mobilfunkmarkt der Welt keinen der heute in Europa oder den USA üblichen Standards nutzen, sondern eine selbstentwickelte Technologie.

Nach Angaben des Managers wird der lokale chinesische Standard TD-SCDMA bevorzugt, der zusammen mit Siemens entwickelt wurde. Dieser hat Experten zufolge den Vorteil, dass er mit variablen Bandbreiten und damit effizienter arbeitet. Allerdings verzögert China die Einführung, um dem vergleichsweise unerprobten Standard noch Zeit zu geben, in der Praxis auszureifen. Außerdem fehlen noch die passenden Endgeräte. Frühestens Ende nächsten Jahres sollen erste Modelle zur Verfügung stehen.

Zu den jüngsten Spekulationen, dass die ersten Lizenzen bereits Anfang 2007 vergeben werden, wollte sich der Chef der Siemens-Sparte China nicht äußern. Seinem Eindruck nach halte sich China an die Zusage, die dritte Mobilfunkgeneration "vor den olympischen Spielen betriebsbereit zu haben". Nach Hausmann sei das machbar.

Nach Ansicht des Siemens-Chefs hätten Netzbetreiber keine größeren Probleme, sich auf die unterschiedlichen Standards einzustellen. Für die Handyhersteller sieht die Sache jedoch ganz anders aus. Weltweit nutzt die große Mehrheit der Netze den in Europa üblichen Standard W-CDMA. Dagegen ist vor allem in den USA und Japan der Standard CDMA-2000 verbreitet. Diese verschiedenen Standards würden am Ende zwangsläufig Multi-Mode-Handys erfordern, hieß es.

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