Der Führungstipp

Chefs müssen auch klare Anweisungen geben

06.07.2010
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Wenn es bei uns heiß hergeht, merke ich immer wieder, dass ich anfange, meine Mitarbeiter zu kommandieren: "Tue dies, tue das." Danach habe ich oft das Gefühl, ich sei zu autoritär, obwohl ich mich eigentlich selbst nicht so einschätze.

Julia Voss, Geschäftsführerin der Unternehmensberatung Voss+Partner aus Hamburg, sind solche Geständnisse nicht unbekannt. "Gerade Chefs, die eigentlich partnerschaftlich mit ihren Mitarbeitern umgehen möchten oder mit ihrer Führungsrolle noch nicht vertraut sind, plagt oft ein ähnlich schlechtes Gewissen. Zu Unrecht! Denn ebenso wie ein Arzt, wenn ein Notfallpatient eingeliefert wird, zum Pfleger nicht sagen kann: ,Wären Sie bitte so nett, eine Bahre zu holen?'‚ ist es auch im Geschäftsalltag ab und zu nötig, den Mitarbeitern Anweisungen zu geben.

Julia Voss, Voss+Partner: 'Manchmal muss man Mitarbeitern klare Anweisungen geben.'
Julia Voss, Voss+Partner: 'Manchmal muss man Mitarbeitern klare Anweisungen geben.'
Foto: Julia Voss

Problematisch wird es erst dann, wenn eine Führungskraft die Mitarbeiter nur noch mit Anweisungen führt. Diese Situation ergibt sich oft, wenn Aufgaben und Verantwortung der Mitarbeiter nicht klar definiert sind; außerdem, wenn die Mitarbeiter nicht wissen, welche Aufgaben Vorrang haben, wenn es im Betrieb heiß hergeht. Sollte dies der Fall sein, rate ich Ihnen, diesbezüglich sofort für Klarheit zu sorgen. Besteht diese, können Sie von Ihren Mitarbeitern durchaus erwarten, dass sie Verständnis dafür haben, dass ein ,Bitte` oder ,Danke`, das Sie ansonsten zu sagen pflegen, mal entfällt, wenn sich Aufgaben türmen, von denen viele sozusagen bereits gestern hätten erledigt sein müssen."

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