Kooperation in Sachen Windows NT 5.0

Check Point und Microsoft vertragen sich

22.05.1998

Check Point bietet unter anderem die Sicherheitslösung "Firewall-1", "Floodgate-1" für das Management von Bandbreiten sowie die (vor einiger Zeit zugekaufte) Lösung "Meta-IP" für die Vergabe von IP-Adressen in einem Netzwerk an. Diese Produkte will der Hersteller nun gemeinsam mit den Entwicklern in Redmond mit bestimmten Eigenschaften von Windows NT 5.0 (Log-on, Domains, Active Directory auf Basis des Lightweight Directory Access Protocol = LDAP) integrieren und in die von der Gates-Company gemeinsam mit Netzwerkmogul Cisco aus der Taufe gehobenen Initiative Directory-Enabled Networking (DEN) einbringen.

Weiterhin ist geplant, die Produkte für den Einsatz in Virtual Private Networks (VPNs) kompatibel mit Internet Protocol Security (IPsec) zu machen und die Zusammenarbeit mit Microsofts "Certificate Server" zu verbessern. Das Policy-gestützte Management-Framework von Check Point soll auch auf Zugangskontroll-Listen und andere Elemente von Microsofts "Routing and Remote Access Server" (RRAS) ausgedehnt werden.

Mit der Ankündigung versucht Check Point augenscheinlich, seine Reputation wiederherzustellen. Diese hatte stark unter einem Artikel in der israelischen Zeitung "Globes" vom 21. April gelitten, die Microsofts Vice-President Steve Ballmer mit kämpferischen Aussagen zitiert hatte: "Wenn sie gegen uns antreten wollen, dann sind sie herzlich eingeladen", soll Ballmer unter anderem über Check Point geäußert haben.

Am folgenden Tag stürzte die Aktie von Check Point (Nasdaq-Symbol: CHKPF) um satte sieben Zähler von 41 auf 34 ab, sie hat sich bis heute nicht erholt und lag am 12. Mai bei 27,625 Dollar. Ballmer hat aber inzwischen öffentlich eingeräumt, seine Äußerungen seien aus dem Zusammenhang gerissen beziehungsweise falsch zitiert worden.