Internet Kuriosa

Chat

04.06.1999

Schlechter Scherz

Dumm gelaufen, könnte man sagen. Da sendet ein Mitarbeiter einen schmutzigen Witz über die sexuellen Erfahrungen von Nonnen an die Abonnenten eines Newsletters. Nichts besonderes? In der Tat. Ärgerlich nur, daß es sich bei besagter Person um einen Mitarbeiter der Federal Communications Commission (FCC) handelte - das sind die obersten Sittenwächter der US-Medienlandschaft. Doppelt ärgerlich, daß die Empfänger der Mailing-Liste ausgerechnet diejenigen waren, die sich bei der FCC über das Thema "sauberes Internet" informieren wollen. Die gute Laune des Witzemachers dürf- te schnell verflogen sein. Sei- ne Vorgesetzten fanden die Aktion ganz und gar nicht witzig und verhängten disziplinarische Maßnahmen.

Zwangs-Communities

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt: Innerhalb weniger Wochen verursachten drei Hersteller schwerwiegende E-Mail-Pannen. Sowohl Seagate Software als auch Nissan North America und AT&T verschickten an Tausende von Interessenten E-Mails, aus denen die Adressen sämtlicher anderer Empfänger hervorgingen. Hätten nicht die Datenschützer laut protestiert und die Unternehmen sich geknickt entschuldigt, könnte man das ganze als gut inszenierte Kontaktbörse verstehen - nach dem Motto: Wir zeigen unseren Kunden, in welcher Gesellschaft sie sich befinden. Community-Bildung von oben quasi.

Marseillaise für das Web

"Der Frosch, der Redakteur und das Manager Magazin" - so lautet das Leitmotiv einer bislang beispiellosen Werbe-Ak- tion für eine Web-Site. Ulrich Marseille, seines Zeichens Vorstandschef und Großaktionär der Hamburger Marseille-Kliniken AG, fühlte sich durch die Berichterstattung des bekannten Wirtschaftsblatts arg mißverstanden. Nach einigem Hin und Her richtete der als ungewöhnlich rauflustig geltende Unternehmer eine Website ein, auf der er gegen das Magazin und den verantwortlichen Redakteur kräftig vom Leder zieht. Was hinter dem eingangs erwähnten Motto steckt, mag unter http://www.manager-maga.de jeder interessierte selbst herausfinden.