E-Commerce

Chancen für Generalisten

04.08.2011
Von Melanie Klagmann

Handel ohne IT ist undenkbar

Den steigenden Bedarf an Fachkräften im Online-Handel erkannte auch die Fachhochschule Wedel. Sie bietet ab dem Wintersemester 2011/12 den Bachelor-Studiengang E-Commerce an. Den Ausgangspunkt bildet dabei die IT, von der sämtliche Prozesse im Handel abhängen. Die Studierenden lernen, Key-Performance-Indikatoren zu definieren, zu erfassen und auszuwerten sowie Web-Anwendungen, Shop-, Zahlungs- und Empfehlungssysteme weiterzuentwickeln. Sie können anschließend beispielsweise Apps für den mobilen Handel programmieren. "Hier gibt es viel zu tun, es besteht noch ein großes Potenzial in der Wirtschaft", so Eike Harms, Präsident der FH Wedel. Das auf dem BA aufbauende Master-Studium zielt dann auf Management-Positionen.

Auch wer an seiner Hochschule kein derartiges Angebot vorfindet und beispielsweise Wirtschaftsinformatik oder Betriebswirtschaftslehre studiert, kann gezielt Studien- und Ausbildungsschwerpunkte im Bereich E-Commerce setzen. Zudem empfiehlt es sich gerade bei diesen Studiengängen, Praktika oder Trainee-Programme zu absolvieren. Andreas Speck, Informatikprofessor an der Universität Kiel: "Nur wer sein theoretisch erworbenes Wissen auch in der Praxis anwendet, festigt es wirklich. Welche Chancen sich damit verbinden, wissen unsere Studierenden und haben die entsprechende Motivation."

Kooperationen zwischen Bildungseinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen sind bei sinkenden Absolventenzahlen ein gutes Mittel zur Mitarbeiterbindung, meint Anette Morhard.
Kooperationen zwischen Bildungseinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen sind bei sinkenden Absolventenzahlen ein gutes Mittel zur Mitarbeiterbindung, meint Anette Morhard.
Foto: Privat

Kooperationen von Hochschulen und Unternehmen können die ersten Türen zum neuen Beruf öffnen. Daher bietet die Universität Hamburg einen von der Hamburger Wirtschaft durch eine Stiftungsprofessur finanzierten viersemestrigen Master-Studiengang IT-Management und Consulting an. So unterstützt diese Kooperation nicht nur die Studierenden, sondern auch die Unternehmen. "Gerade bei allmählich sinkenden Absolventenzahlen ist es entscheidend, frühzeitig Kooperationen zwischen Bildungseinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen aufzubauen, um den Berufseinstieg bestmöglich vorzubereiten", so Anette Morhard, Geschäftsführerin Bildungspolitik beim Verband der Thüringer Wirtschaft.