Wer ist der "Richtige" für den Job

Chancen für Berater im kreativen Mittelstand

19.06.2008
Von Gabi Visintin

Arbeiten nach Lebensplan

So rät Carsten Ackermann von Accenture, mit den Mitarbeitern rechtzeitig Vereinbarungen darüber zu treffen, wie viele Tage pro Woche vor Ort im Projekt zu arbeiten sind. Syngenio strebt beispielsweise eine Begrenzung der Reisezeit auf ein Drittel der Arbeitszeit an. Zudem wird in Unternehmen darauf hingearbeitet, Jobs und Rollen auf die jeweiligen Lebensphasen abzustimmen und nicht ausgerechnet Familienväter oder auch Mütter für die reiseaufwändigsten Tätigkeiten vorzusehen.

Auch mit dem Thema Weiterbildung können Firmen bei ihren Mitarbeitern punkten. So unterstützt Cundus junge Mitarbeiter, die studieren oder - wie in einem Fall geschehen - promovieren möchten, finanziell. Auch das Beratungshaus BTC greift dem IT-Beratungsnachwuchs wirtschaftlich unter die Arme. Als Mitgliedsunternehmen der Berufsakademie (BA) Oldenburg fördert der IT-Dienstleister jedes Jahr vier BA-Studenten der Wirtschaftsinformatik. Zudem genießen drei Kandidaten in den dualen Ausbildungsgängen der Hochschule Bremen sowie der Berliner Fachhochschule für Wirtschaft und Technik die Unterstützung des Oldenburger Unternehmens. Führungskräfte zieht BTC in einem zweijährigen New-Talent-Programm heran, in dem eine Auswahl von Hochschulabsolventen in Kontakt mit den Vorständen geschult wird. (hk)

Arbeiten in Offshore-Projekten

Benjamin Poensgen, Geschäftsführer von Quantimetrics, zu den geforderten Fähigkeiten bei der Leitung von Offshore-Projekten:

"Die Hochschulen sind heute gefordert, den Wandel vom Land der Softwareentwicklung zum Land der Softwareausschreibung schnell nachzuvollziehen. Denn im Zeitalter des Near- und Offshorings werden die Leiter von Softwareentwicklungs-Projekten immer mehr zu den Steuerern von tschechischen, polnischen oder indischen Programmierern. Dieser Weg ist für die Beteiligten oft sehr schmerzhaft. Vielen fehlt es an Basiskompetenzen, sie können zum Beispiel Softwareprojekte noch nicht richtig bewerten. Das bedeutet für die Ausbildung von Informatikern und Wirtschaftsinformatikern vor allem, mehr echte Management-Kompetenzen zu vermitteln."