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CES: Intel drängt in die Unterhaltungselektronik

09.01.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Intel-COO (Chief Operating Officer) Paul Otellini hat auf der CES (Consumer Electronics Show) in Las Vegas die Produktion eines Chips für Unterhaltungselektronik-Geräte angekündigt. Die Pläne des Herstellers waren bereits im Dezember 2003 bekannt geworden, Intel hatte sie damals jedoch nicht bestätigt (Computerwoche online berichtete). Demnach will Intel unter dem Codenamen "Cayley" LCOS-Chips (Liquid Crystal on Silicon) fertigen. Sie kommen in Fernsehern zum Einsatz, die mit Rückprojektion arbeiten und ähnliche Baugrößen wie LC- (Liquid-Crystal-) und Plasma-Fernseher aufweisen.

Bislang beherrscht Texas Instruments diesen Markt mit seinen DLP-Chips (Digital Light Projector). Die LCOS-Technologie ermögliche jedoch flachere Geräte und ein schärferes Bild bei niedrigeren Produktionskosten, sagte Otellini. Bereits 2005 sollen Caylay-basierende TV-Geräte mit 50 Zoll Bilddiagonale zum Preis von 1800 Dollar zu haben sein. Zurzeit kosten Rückprojektionsfernseher dieser Größe 3000 Euro. Entsprechende Plasma-Fernseher schlagen mit der dreifachen Summe zu Buche.

Intel will außerdem einen neuartigen Entertainment-PC etablieren. Er ist ähnlich wie ein Audio-CD-Spieler oder Verstärker für die Stereoanlage gestaltet. Das Referenz-Design beinhaltet den Audio-Standard der nächsten Generation "Azalia" sowie den kommenden Chipsatz "Grantsdale", mit dem sich der Rechner als Zugangsknoten für drahtlose Netze nutzen lässt. Otellini hatte zudem mehrere Designs für portable Multimedia-Player in Gepäck. Sie basieren auf der für PDAs (Personal Digital Assistants) entwickelten XScale-CPU. Referenzhersteller sind unter anderem Samsung, Creative Labs und iRiver. (lex)