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CERN und IBM entwickeln Riesen-Grid

02.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die IBM und das Genfer Forschungszentrum CERN entwickeln das weltweit größte Daten-Management-System für verteiltes Rechnen. Das Netz soll dazu dienen, die Entstehung der Erde zu berechnen. Kern wird ab 2007 ein LHC (Large Hadron Collider) genannter Teilchenbeschleuniger sein, der den Urknall simuliert. Dabei fällt eine Datenmenge von 100 Megabyte pro Sekunde an. Für die Berechnung jedes einzelnen Jahres nach dem Knall rechnen die Wissenschaftler mit zehn Petabyte an Daten (ein Petabyte = eine Million Gigabyte)

IBM steuert einen Storage-Cluster mit einer Kapazität von 20 Terabyte (ein Terabyte = 1000 Gigabyte) bei, der auf sechs eServern der xSeries basiert. Als Betriebssystem des 2,5 Millionen Dollar teuren Rechnerverbunds kommt Linux zum Einsatz. Auch Hewlett-Packard (HP) und der Netzausrüster Enterasys Networks sind an der Entwicklung des Grids beteiligt. Von HP kommt ein Cluster mit 32 Knoten, in dem Itanium-2-Prozessoren takten. Enterasys übernimmt die Verkabelung via zehn-Gigabit-Ethernet.

Das Daten-Management übernimmt die IBM-Software "Storage Tank", die im Laufe des Jahres auf den Markt kommen soll. Sie setzt auf dem Netzprotokoll iSCSI auf und unterstützt neben Linux die Betriebssysteme Windows, AIX und Solaris. (lex)