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CERN meldet Netzwerk-Rekorde

19.09.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Am europäischen Kernforschungszentrum CERN, wo schon Tim Berners-Lee an einem Next-Rechner das World Wide Web ausheckte, wurden am vergangenen Wochenende einige interessante neue Netzwerktechniken demonstriert. Unter anderem gelang es CERN-Forschern erstmals, Server unterschiedlichster Provenienz (Compaq, IBM, SGI sowie Sun) über ein Gigabyte System Network (GSN) mit einer Transferrate von 10 Gbit/s miteinander zu verbinden. Die speziell entwickelten Netzwerkkarten wurden dabei über PCI-X-Steckplätze in die Maschinen integriert.

Gleichzeitig wurde das neue Protokoll "Scheduled Transfer" (ST) demonstriert, das bei der direkten Datenübertragung und -speicherung effektiver arbeiten soll als der gängige Standard IP (Internet Protocol). ST funktioniert auch mit anderen gängigen Netzwerkstandards, etwa Gigabit Ethernet. Im CERN-Versuchsaufbau waren zwei SAN (Storage Area Networks) integriert, von eines über GSN und das andere via Gigabit Ethernet angeschlossen war.

Last, but not least zeigte das CERN eine Bridge von sowohl GSN als auch Gigabit Ethernet zum Fibre-Optic-Standard SDH (Synchronous Digital Hierarchy). Die "Übersetzung" erfolgte mit 2,5 Gbit/s über eine OC48c/SDH16-Verbindung, die die Schweizer Wissenschaftler kürzlich zusammen mit der US-Firma Genroco Inc. entwickelt hatten.