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Situation am Kapitalmarkt zu ungünstig

Cerberus zieht Offerte für ACS zurück

31.10.2007
Cerberus Capital Management hat sein Angebot, den IT-Dienstleister Affiliated Computer Systems (ACS) für 6,2 Milliarden Dollar zu übernehmen, gestern offiziell zurückgezogen.

In einem Schreiben an einen Sonderausschuss des ACS-Verwaltungsrats begründete Cerberus den Schritt mit der ungünstigen Situation am Kapitalmarkt. Cerberus hat nämlich selbst keine 6,2 Milliarden Dollar für die Transaktion, und nach der Hypothekenkrise in den USA sind Kredite zur Finanzierung von Übernahmen zu teuer geworden.

Cerberus hatte sein erstes Angebot zur Übernahme von ACS dessen Verwaltungsrat erstmals am 20. März gemeinsam mit dem ACS-Gründer und Chairman Darwin Dewson unterbreitet. Dewson kontrolliert rund 42 Prozent der ACS-Anteile. ACS überließ die Verhandlungen einem Komitee von unabhängigen Direktoren, die versuchten, für den in Dallas ansässigen Outsourcer einen höheren Preis zu erzielen. Das zog sich derart in die Länge, dass nun gar kein Verkauf mehr zustande kam.

Zwei große Aktionäre, Pzena Investment Management (hält 8,7 Prozent an ACS) sowie der Oppenheimer Funds (sieben Prozent), äußerten sich laut "Wall Street Journal" verärgert über die kontraproduktive Verschleppungstaktik des Verwaltungsrats. Ein ACS-Sprecher war bislang nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. (tc)