Globale IBM-Studie

CEOs wollen den Kunden 2.0 und neue Geschäftsmodelle

08.09.2008
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.

Der neue Kundentyp ist aktiv und anspruchsvoll

Laut IBM-Studie werden mittelständische CEOs weiter in Bereiche investieren, durch die sie dem "wissensdurstigen" Kunden näher kommen können. Diese neue, bestens informierte und vernetzte Gruppe von Konsumenten bewertet die große Mehrheit der CEOs als positiv für ihr Geschäft. Der Kunde im Zeitalter von Web 2.0 sucht umfassend nach allen Informationen und tauscht regelmäßig seine Meinung und Erwartungen mit anderen über das Internet aus, erklären die Autoren. Dieser neue Kundentyp tauscht seine passive Rolle gegen ein wesentlich stärkeres Engagement ein. Konsumenten werden damit gleichsam zu Produzenten, die innerhalb ihrer Peer-Groups oft eigene Unterhaltung und Werbung gestalten. Gleichzeitig verlangen sie mehr Flexibilität und schnellere Reaktionszeiten von den Unternehmen, mit denen sie Geschäfte machen wollen.

Weil sie beweglich sind und auch den Willen haben, anspruchsvolle Kunden zu bedienen, fällt es nach Angaben der Autoren mittelständischen Unternehmen meist leichter als Großunternehmen, den wissensdurstigen Konsumenten gezielt zu bedienen und in ihn zu investieren. Aus der Untersuchung geht hervor, dass in den kommenden drei Jahren 22 Prozent der befragten mittelständischen CEOs planen, insbesondere in diese anspruchsvolle Klientel zu investieren.

Soziale Verantwortung wird immer wichtiger

Ferner belegt die IBM-Studie, dass CEOs aus dem Mittelstand der einhelligen Meinung sind, dass die Kundenerwartungen in Richtung Corporate Social Responsibility weiter wachsen und zukünftig ebenfalls eine wichtige Rolle als Unterscheidungsmerkmal im Wettkampf um die Gunst des Kunden spielen werden. Mittelständische Unternehmen seien sich bewusst, dass sich immer mehr Kunden für das soziale Profil eines Unternehmens interessieren und dass Kunden auch nach moralischen und sozialen Gesichtspunkten Produkte, Services und Lieferketten nachfragen. So ergab die Studie, dass der Mittelstand weltweit seine Ausgaben für CSR-Maßnahmen in den kommenden drei Jahren um 34 Prozent steigern will.