Bei der Auseinandersetzung ging es laut Kinsella nicht um die strategische Ausrichtung von Tiscali, sondern um die Art und Weise, wie die Aufgabe des CEO verstanden wird. Anscheinend drängte es den Firmengründer Soru, sich in das Tagesgeschäft einzumischen, das eigentlich dem CEO obliegt. Kinsella war zuvor Chef des niederländischen Providers World Online, der im vergangenen Dezember für mehr als fünf Milliarden Dollar von Tiscali übernommen worden war. Er soll vorerst Mitglied im Board des Unternehmens bleiben, ein Nachfolger als CEO ist noch nicht gefunden.
Kinsella verlässt Tiscali zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Das Unternehmen befindet sich gerade mitten in der Übernahme des französischen Providers Libertysurf, der für rund 650 Millionen Euro geschluckt werden soll. Laut einem Bericht der "Financial Times" erwarten Beobachter, dass nach Kinsella weitere ehemalige World-Online-Manager die Firma verlassen werden.