World Tour 2023

Celonis bietet übergreifendes Datenmodell

24.05.2023
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.
Der Process-Mining-Spezialist Celonis hat zum Auftakt seiner "Celonis World Tour 2023" neue Lösungen und Produkterweiterungen vorgestellt, mit denen Unternehmen mehr Transparenz in ihre Geschäftsprozesse bringen sollen.
Alexander Rinke, Mitbegründer und CEO von Celonis, hat mit seiner Process-Mining-Story eine World Tour begonnen.
Alexander Rinke, Mitbegründer und CEO von Celonis, hat mit seiner Process-Mining-Story eine World Tour begonnen.
Foto: Celonis

Im Vorjahr hatte Celonis mit Process Sphere eine Lösung für das Object-Centric Process Mining präsentiert, in diesem Jahr steht nun das neue Object-Centric Data Model im Mittelpunkt. Die Münchner versprechen Anwendern damit eine datenbasierte Abbildung des gesamten Unternehmens. Indem der Aufwand für die Datenextraktion aus Quellsystemen reduziert werde, steige die Geschwindigkeit, in der Betriebe ihre Prozessdaten modellieren, Einblicke gewinnen und Verbesserungsmaßnahmen einleiten könnten, hieß es.

Das Object-Centric Data Model bilde zudem die Grundlage für die "End-to-End Lead Times App" von Celonis, die ebenfalls neu auf den Markt kommt. Sie soll Supply-Chain-Verantwortlichen die Möglichkeit geben, Durchlaufzeiten vollständig zu erfassen und dabei die Bedeutung einzelner Teilprozesse besser zu verstehen.

Ein Datenmodell für Rechnungen, Bestellungen, Lieferungen & Co.

Wie Celonis verspricht, wird mit dem Datenmodell vieles einfacher: Anwender können demnach übergreifend mit einem einheitlichen Datenmodell arbeiten, egal ob es um Rechnungen, Bestellungen oder Lieferungen geht. Damit ließen sich Geschäftsprozesse leichter modellieren. Ein weiterer Vorteil bestehe darin, dass Unternehmen auf standardisierte Definitionen zurückgreifen und vorgefertigte Apps für Kernprozesse nutzen könnten, unabhängig davon, welches ERP-, SCM-, CRM- oder sonstiges Quellsystem sie verwendeten.

Siehe auch Interview mit Celonis-Vordenker Wil van der Aalst: Kurzer Prozess mit schlechten Prozessen

Und last, but not least gehe es um mehr Flexibilität: Beim klassischen Process Mining benötigt ein Unternehmen für jeden Prozess, den es untersuchen möchte, ein eigenes Datenmodell. Laut Celonis können Kunden mit dem neuen Object-Centric Data Model ihre Prozessanalysen dynamisch anpassen und von Prozess zu Prozess wechseln, ohne auf die Quelldaten zurückgreifen zu müssen. Dadurch werde der Zeitaufwand verkürzt, und die Unternehmen könnten das Optimierungspotenzial, das in ihren Prozessen liegt, schneller erkennen und nutzen.

"Object-Centric Process Mining ermöglicht es den Anwendern, ihre miteinander verbundenen Prozesse zu optimieren", sagte Alex Rinke, Mitbegründer und Co-CEO von Celonis. Mit der erweiterten Datenbasis und weiteren zusätzlichen Funktionen bekämen Kunden mehr Transparenz, sie könnten ihre Unternehmensabläufe intelligenter gestalten und so die Performance insgesamt verbessern.

Gemeinsam Prozesse analysieren mit dem Celonis Business Miner

Die Münchner präsentierten zudem noch einmal den bereits vorgestellten "Celonis Business Miner", der es allen Anwendern im Unternehmen erlauben soll, auch ohne technisches Fachwissen Prozesse in einem Arbeitsbereich kollaborativ zu analysieren. Prozesspotenziale ließen sich so gemeinsam im Team heben.

Beispielsweise seien spezifische Analysen in zentralen Prozessen wie Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung, Beschaffung oder Auftragsmanagement möglich. Mitarbeitende könnten sich stärker auf Aufgaben wie Verbesserung der Durchlaufzeiten, manuelle Nacharbeiten oder Abweichungen von vorgegebenen Abläufen konzentrieren. Celonis bietet den Business Miner allen Anwendern des Celonis Execution Management System (EMS) an.

Siehe auch: So funktioniert Prozessvisualisierung per Software

Intelligence API für Integration mit Drittsoftware

Schließlich ging Celonis auch noch auf die "Intelligence API" ein, die eine Schlüsselkomponente der Plattformstrategie von Celonis darstellt. Sie war bereits auf der Hausmesse Celosphere 2022 vorgestellt worden und ist seit März 2023 verfügbar. Mit der API ist es möglich, die Celonis-Funktionalität auch in Anwendungen von Drittanbietern zu nutzen, etwa in Tools wie Microsoft PowerBI, Slack oder ServiceNow. Celonis selbst nutze die Intelligence API, um seine Salesforce-Nutzung kritisch zu durchleuchten und seine Teams in den Software-Umgebungen zu unterstützen, in denen diese arbeiteten.