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CeBIT: Virtuelle Modelle für die Autoentwicklung

07.03.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wie realistisch dreidimensionale Automodelle am Bildschirm wirken, ist auf dem Future Market der CeBIT 2005 zu sehen. Ein echter VW-Golf GTI steht dort neben einer Leinwand, auf der man das virtuelle Automodell in allen Details betrachten kann. Die dafür notwendige interaktive Visualisierungstechnik wurde am Lehrstuhl für Computergraphik der Universität des Saarlandes entwickelt. Seit kurzem wird das so genannte Echtzeit-Ray-Tracing von der Volkswagen AG und vom US-Luftfahrtunternehmen Boeing eingesetzt, um Modelle von Autos und Flugzeugen zu visualisieren. Auf der CeBIT 2005 präsentieren die Partner aus Hochschule und Wirtschaft gemeinsam die neue Technologie, die

Philipp Slusallek, Professor für Computergraphik an der Universität Saarbrücken, und sein Team in den vergangenen Jahren zur Marktreife gebracht hat. Die Automobilindustrie nutzt das Verfahren bereits, um Planungsfehler frühzeitig sichtbar zu machen und zu beseitigen, bevor ein Fahrzeug überhaupt gebaut wird. Hierdurch lässt sich der Kosten- und Zeitaufwand in der Entwicklung senken.

Die Software, die die Firma Intrace GmbH seit Mitte 2003 vermarktet, wird bei BMW, DaimlerChrysler, Audi und Volkswagen eingesetzt. Im vergangenen Jahr hat Volkswagen rund 20 Millionen Euro in zwei Visualisierungszentren investiert, die mit der neuen Ray-Tracing-Technologie arbeiten.

Auch das US-Luftfahrtunternehmen Boeing hat großes Interesse an der neuen Technik. Auf der CeBIT 2005 präsentiert Boeing gemeinsam mit Silicon Graphics und dem Saarbrücker Lehrstuhl für Computergraphik auf einer Leinwand, wie komplette Flugzeuge mit dem Echtzeit-Ray-Tracing dreidimensional dargestellt werden können. Das Verfahren wird auf dem Gemeinschaftsstand Future Graphics in Halle 9, Stand A 60, sowie auf dem saarländischen Forschungsstand (Halle 9, Stand D09) vorgestellt. (rg)