CeBIT und das zweite Leben

08.03.2007
Seit neuestem bin ich im Zweiten Leben. Die Rede ist von der virtuellen Welt Second Life. Zugegeben: Ich bin bei den ersten im wahrsten Sinn des Wortes Gehversuchen angelangt. Das hat aber schon gereicht, um mit einem weiblichen Avatar in Berührung zu kommen, der am Wegesrand stand – nackt!

Da habe ich mir gleich gedacht: Schlau, die Programmierer dieser Parallelwelt. Erst mal an die Basic Instincts appellieren und einen so für ein Produkt ködern. Denn Zufall war das garantiert nicht, dass ein männlicher Frischling wie ich als Avatar gleich als erstes über eine scharfe Braut stolpert. Dieses Prinzip sollten sich die CeBIT-Veranstalter auch zu Herzen nehmen. Denn mal ehrlich: Dürstet es nicht jeden nach mehr Emotionalität auf der größten IT-Messe der Welt? Mehr direkter Ansprache und Teilnahme? Und vor allem nach mehr Teilhabe? Denn genau darum geht es doch wohl in Zeiten des Web 2.0 – Teilhabe am großen Ganzen.

Okay, Druckverwaltungslösungen sind wichtig. Speichersicherungskonzepte nötig. Managementsoftware macht – vielleicht – das Leben leichter. Aber der Kick, Leute, der Kick kommt doch vom Miteinander der Menschen. Und da gilt die Losung: Wir sind die Communitity! Kommt Ihnen bekannt vor, der Spruch? Eben. Ursprünglich vom deutschen Revolutionsdichter Hermann Ferdinand Freiligrath erdacht, hat mit ihm eine halbe Nation ein Gesellschaftssystem aus den Angeln gehoben. Er funktioniert also!

Deshalb auch auf der CeBIT keine Firmensticker, keine neudeutschen Verkaufsparolen! Nur eins: Wir sind die Community! Wenn dann noch ein paar scharfe Avatare herumstehen, werden wir uns auch nicht beschweren.