CeBIT-Trend: Voice over IP

07.03.2005
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Eine weitere Herausforderung ist die Ausfallsicherheit. Kaum ein Datennetz kann nämlich mit der aus der TK-Welt bekannten Zuverlässigkeit von 99,9999 Prozent aufwarten. Theoretisch lässt sich ein solches Datennetz durch den redundanten Einsatz der aktiven Netzkomponenten und einer entsprechenden Kabelführung aufbauen, doch dies steht meist im Widerspruch zu dem angepeilten Spareffekt. Allerdings bringen immer mehr Hersteller neue Switches und andere Netzkomponenten auf den Markt, die dem Ideal der TK-Ausfallsicherheit bereits sehr nahe kommen.

Checkliste für VoIP

• Netzanforderungen der Abteilungen eruieren.

• Netzdesign und Konfiguration dokumentieren und überprüfen.

• Sind aktive Netzkomponenten VoIP tauglich?

• Sind Quality of Service (QoS) und Priorität des VoIP-Verkehrs gewährleistet?

• Ist die Infrastruktur ausfallsicher?

• Wo sind redundante Geräte notwendig?

• Erkennt das Netz-Management mögliche Fehler?

• Ist Load Balancing oder Clustering erforderlich?

• Entspricht die letzte Meile den VoIP-Anforderungen?

• Garantiert der Provider die erwünschte QoS in seinem Backbone?

• Sind Änderungen an der VPN-Infrastruktur notwendig?

Diese Anforderungen der IP-Telefonie gelten sowohl für die lokalen Netze (LANs) im Unternehmen als auch für die Weitverkehrsverbindungen (WAN) zwischen den Standorten. Während im eigenen Netz eine VoIP-Fitnesskur meist den Austausch mehr oder weniger vieler Komponenten bedeutet, ist im WAN-Bereich häufig der Wechsel auf ein anderes Serviceangebot des Providers erforderlich. So betrachten Experten die noch oft anzutreffenden Frame-Relay-Netze als kaum für VoIP geeignet. Als State of the Art gelten heute MPLS-basierende VPNs (MPLS = Multiprotocol Label Switching; VPN = Virtual Private Networks).