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CeBIT: T-Mobile packt UMTS in Multimedia-Paket

18.03.2004

Ohne Pauken und Trompeten hat T-Mobile das UMTS-Zeitalter eingeläutet. Ab Mai wird die Company laut Firmenchef René Obermann Sprach- und Datendienste auf Basis von UMTS vermarkten. Allerdings meidet T-Mobile den Begriff und spricht stattdessen von "T-Mobile Multimedia", das die Standards UMTS, GPRS und WLAN automatisch integriert.

"UMTS ist wichtig, aber nur ein wesentlicher Bestandteil in einem integrierten Verbund von mobilen Zugangsnetzen", ordnete Obermann auf der CeBIT in Hannover den Stellenwert der kommenden dritten Mobilfunkgeneration ein. Sein Unternehmen wolle deshalb in der Kommunikation mit dem Kunden ganz auf die technischen Begriffe UMTS, GPRS, WAP oder GSM verzichten und statt der Technik Dienste und Services unter der Marke T-Mobile Multimedia beziehungsweise "TM3" in allen Ländern vermarkten.

Mit dieser Maßnahme will der Mobilfunker der steigenden Nachfrage nach Mobilität sowie dem Thema WLAN Rechnung tragen. Ziel ist es laut Obermann, dem Kunden an seinem jeweiligen Standort die höchstmögliche Übertragungsrate anbieten zu können. Deshalb setze das Unternehmen auch auf Hotspots, die man keineswegs als Bedrohung, sondern als zusätzliche Chance verstehe. Damit die Kunden tatsächlich überall den schnellsten mobilen Zugang und eine übergreifende Kommunikation im TM3-Netz erhalten, bietet der Carrier das Communication Center an. Es besteht zunächst aus einer GPRS- und UMTS-fähigen Steckkarte für das Notebook sowie einer Kommunikationssoftware. Für die WLAN-Funktionalität müssen laut Obermann derzeit noch Laptops sorgen, die Intels Centrino-Technik enthalten. Im Herbst soll dann aber auch die Datenkarte, deren Preis T-Mobile noch nicht nennen wollte, mit WLAN-Merkmalen ausgestattet sein.

Die Telekom-Tochter hat sich im Gegensatz zum Hauptkonkurrenten Vodafone auch schon zu einem UMTS-Handy bekannt. Ab Mai soll das Nokia "7600" in den T-Mobile-Shops und über die Vertriebspartner erhältlich sein. Man werde eine Stückzahl im fünfstelligen Bereich ordern, teilte Obermann mit. Jorma Ollila, CEO von Nokia und Gast der T-Mobile-Pressekonferenz, bestätigte die Kooperation mit dem Mobilfunkunternehmen und sagte, Nokia sei für die Auslieferung der Telefone bereit.

Das TM3-Spektrum, in dem das Nokia-Produkt und bis Jahresende rund 16 weitere Geräte auch anderer Hersteller zum Einsatz kommen sollen, besitzt laut Obermann eine flächendeckende Grundversorgung mit eine Zugangsgeschwindigkeit von 40 Kbit/s. Darüber legt das Unternehmen sein UMTS-Netz, das heute in allen Ballungszentren verfügbar ist und weiter ausgebaut wird. Außerdem wird es nahtlos mit allen Hotspots in sämtlichen Ländern verbunden, in denen T-Mobile aktiv ist. Derzeit sind das 4000 in den USA und 1000 in Europa. Bis Jahresende plant die Company die Integration von insgesamt 15.000 Hotspots. Das gesamte Netz soll künftig für alle T-Mobile-Kunden über eine SIM nutzbar sein, allerdings werden zum Start im Mai nur acht Endgeräte für die TM3-Nutzung erhältlich sein. Auch eine transparentere Tarifstruktur für die Sprach- und Datenkommunikation soll die Anwender überzeugen. (tc)