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CeBIT: Siemens präsentiert Lösungen für das Smart Home und Unternehmen

09.02.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Siemens-Bereich Communications stellt auf der CeBIT Produkte und Lösungen für die Kommunikation im Unternehmensumfeld und Privatleben vor. Im Segment Netzbetreiber wird der Besucher unter dem Titel "Smart Home" in das Haus von morgen eingeführt, das ihm mit innovativen Applikationen in Sachen Kommunikation das tägliche Leben leichter und unterhaltsamer machen soll. Im Fokus steht dabei die neue softwarebasierte "Surpass Video Call Application", mit der Netzbetreiber und Service-Provider ihren Kunden auch zu Hause ein vielseitiges Paket von Anwendungen rund um die Telekommunikation zur Verfügung stellen können: Dazu zählen Telefonieren, Videokommunikation, Telefonkonferenz mit mehreren Teilnehmern inklusive Videokommunikation, eine Nachrichtenbox, die herkömmliche Sprachaufnahmen ebenso speichert wie Videoaufzeichnungen. Als Schnittstelle zum Anwender dient das Fernsehgerät, kombiniert mit einer Set-Top-Box, ebenso wie ein PC, das schnurlose Telefon mit großer Anzeige oder ein PDA.

Weitere Szenarien gruppieren sich um "Surpass e-Health", eine TK-basierende Gesundheitslösung für zu Hause. Sie erlaubt es beispielsweise Krankenhäusern oder Ärzten, notwendige Routinekontrollen remote mit direktem Zugriff auf Kontroll- und Messgeräte durchzuführen und den Patienten gleichzeitig per Video-Telefonverbindung zu beraten.

"Surpass Home Entertainment", bereits im letzten Jahr vorgestellt als Lösung für ein Unterhaltungsangebot per TV und Set Top Box, sowie Sicherheitslösungen zur Überwachung der Wohnung oder des Hauses per Handy vervollständigen die Präsentationen rund ums "Smart Home".

Diese neuen Lösungen bieten Netzbetreibern und Service-Providern neue Geschäftmodelle zur Bereitstellung von Diensten für den Endverbraucher. Technische Basis sind die Softswitches, Gateways und Breitband-Zugangstechnologien der Surpass-Produktfamilie, die Ethernet-basierte Telekommunikation über IP ermöglichen.

Ebenfalls zu sehen sein wird eine Lösung für interaktives Fernsehen, eine digitale Videoübertragung für portable Endgeräte mittels DVB-H. Netzbetreiber können sich damit als Rundfunksender in der Wertschöpfungskette positionieren und attraktive Interaktionsmöglichkeiten - von der TED-Abstimmung bis hin zu mobilen Spielen und Transaktionen - in das neue Angebot für mobile Kommunikation integrieren. Siemens präsentiert einen voll ausgestatteten Prototyp mit DVB-H-Empfänger, Stereolautsprechern und großem, berührungsempfindlichen VGA-Bildschirm.

Ein Schwerpunkt im Segment Unternehmenskunden wird das Thema Voice over WLAN sein. Hierzu werden die brandneuen 2nd Generation-WLAN-Produkte zur Beschleunigung von Geschäftsprozessen gezeigt, mit denen Siemens sein Hipath-Portfolio jetzt erweitert. Am Beispiel eines virtuellen Logistikcenters wird das Zusammenspiel verschiedener WLAN-Komponenten zur Übertragung von Sprache und Daten demonstriert. Ein Hipath-WLAN-Controller und verschiedene Access Points sind im Bürogebäude dieses virtuellen Logistikcenters installiert, ein weiterer Controller mit industriegerechten Access Points deckt die Außenbereiche ab. Dieses "Industrial WLAN" findet dann zum Beispiel im Lager Verwendung, um Gabelstaplersysteme automatisch zu steuern. Die Disponenten benutzen Tablet-PCs, die über WLAN mit dem Firmennetz zur schnellen Inspektion oder zur effektiven Fehlersuche im Lagerbereich verbunden sind. Dabei haben sie drahtlos Zugriff auf Bestandslisten und können gleichzeitig über ein Hipath-WLAN-Mobilteil telefonisch mit Kollegen Rücksprache halten. Dank des unterbrechungsfreien Handovers der Hipath-WLAN-Komponenten (2nd Ge­neration WLAN Architecture) kann man sich bei Echtzeit-Kommunikation über WLAN frei zwischen den Funkzellen bewegen.

Brandneu ist auch das neue WLAN-Telefon "Optipoint WL2", das zusammen mit den bereits im letzten Jahr vorgestellten WLAN-fähigen Soft-Phones "Opticlient 130" für den PC und "Optipocket" für den PDA auch bei der Kommunikation über WLAN für noch mehr Flexibilität bei der Wahl des richtigen Endgeräts sorgt.

Das Management von Sicherheitsrisiken im Unternehmen ist in diesem Jahr ein weiteres zentrales Thema auf dem Siemens-Stand. So wird beispielsweise demonstriert, wie Echtzeitkommunikation auch im Voice-over-IP-Umfeld gegen Hacker sicher gemacht werden kann: Durch den Einsatz des Secure Real-Time Protocol (SRTP) gewährleisten die Hipath-Systeme eine sichere Kommunikation im Firmennetz, auch bei verteilten Standorten und Filiallösungen. SRTP dient der Verschlüsselung der Sprachinformation im IP-Netz nach dem AES-Standard (Audio Engineering Society), der auch die Signalisierung bei Kommunikation über IP verschlüsselt.

Präsentiert wird ferner eine integrierte Lösung für Contact Center im Finanzsektor, die über eine Oberfläche, dem "Agentcockpit", den Zugriff auf Kundendaten und -vorgänge sowie auf sämtliche Kommunikationsmedien ermöglicht. Alle Aktionen wie Anrufannahme, E-Mail-Bearbeitung, Sprachaufzeichnung, Kontoführung, Vertragsmanagement und der Zugriff auf Bank- und Versicherungsapplikationen werden über dieses Agentcockpit gesteuert.

Letzte Neuheit der Münchner auf der CeBIT ist die Integration der Software-Suite "Hipath Openscape" in SAP Netweaver. Dabei stellt die Softwaresuite für kontrollierte Kommunikation und Kollaboration, den Teams die nötigen Präsenz- und Statusinformationen für die einzelnen Mitglieder im SAP Enterprise Portal zur Verfügung. Ad-hoc Konferenzen werden auf Knopfdruck einberufen und Arbeitsdokumente können zeitgleich genutzt werden. Abstimmungsprozesse werden damit vereinfacht und beschleunigt. Das Team benutzt Desktop- sowie Tablet- PCs und mobile Endgeräte. Hipath Openscape stellt sicher, dass jeder Mitarbeiter dort erreicht wird, wo er sich gerade befindet, und soll für mehr Effizienz im gesamten Unternehmen sorgen. (pg)