CeBIT-Vorschau

CeBIT setzt auf digitale Praxisbeispiele

02.03.2017
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Wann werden wir humanoiden Robotern im Alltag begegnen? Welche Rolle wird künstliche Intelligenz im Bundestagswahlkampf spielen? Fragen wie diese will die CeBIT vom 20. bis 24. März in Hannover beantworten.

Künstliche Intelligenz und Virtual Reality gehören neben dem Internet der Dinge, Cloud Computing, IT-Security, 5G-Mobilfunk, Startups und Drohnen zu den Schwerpunkten der CeBIT. Über allem steht das Leitthema Digitalisierung, die nach Einschätzung von Messevorstand Oliver Frese "das Labor verlassen hat und auf der Messe in konkreten Anwendungsbeispielen verschiedener Branchen erfahrbar sein wird".

Japan ist Partnerland der CeBIT 2017.
Japan ist Partnerland der CeBIT 2017.
Foto: CeBIT

30 von insgesamt 3000 Ausstellern gaben acht Wochen vor dem Messestart einen Einblick, was die Besucher erwarten wird. Epson zeigte einen "Papierrecycler" für Büros, Hewlett-Packard Enterprise eine Art Mini-Rechenzen­trum für Bohrinseln und andere Orte mitwidrigen Bedingungen. In Halle 13 begegnen die Besucher - hoffentlich unfallfrei - einem autonom fahrenden Bus der Postauto Schweiz AG und erleben eine Drohnen-Flugshow.

Hersteller wie VW, Toyota, Mitsubishi, aber auch Tesla werden mit neuesten Fahrzeugen erwartet. Dass Autofahren auch erschwinglich sein kann, will die e.GO AG beweisen, einSpin­off der RWTH Aachen, die ein Elektromobilfür den Massenmarkt entwickelt hat. Ab 2018 soll es in einer digitalen Fabrik produziert werden.

Partnerland Japan

Partnerland ist Japan, das 120 Unternehmen mobilisiert hat und damit den größten Länderpavillon der Geschichte stellen wird. Japans Botschafter Takeshi Yagi betonte die engen Wirtschaftsbeziehungen der beiden Länder. Insbesondere das Thema Industrie 4.0 sei wichtig für sein Land, hier wolle Japan verstärkt mit Deutschland zusammenarbeiten.

Im Konferenzprogramm wird der japanische Robotikforscher Hiroshi Ishiguro mit seinem Roboter-Zwilling erwartet. Außerdem soll Whistleblower Edward Snowden per Livestream zugeschaltet werden und sich den Fragen der Kongressteilnehmer stellen. Spannend dürfte auch der Auftritt des inzwischen bei Google arbeitenden Visionärs Ray Kurzweil werden, der über künstliche Intelligenz referieren wird. Und Michal Kosinski von der Stanford Graduate School of Business zeigt, wie sich anhand von Facebook-Likes Persönlichkeitsprofile erstellen lassen.

Den digitalen Wandel will die CeBIT greifbar machen. Acht Wochen vor Messestart präsentierten 30 Aussteller, auch aus dem universitären Umfeld, ihre Geschäftsideen: Von der Drohne an der Leine (ETH Zürich) über das Augmented-Reality-Training für Golfspieler (Puttview) bis zum bezahlbaren Elektroauto (RWTH Aachen).