CeBIT: Schwerpunkt RFID - Der Handel setzt auf Funkchips

03.03.2006

In ausgewählten Standorten und gemeinsam mit einigen Lieferanten setzt der Handelsriese RFID bereits bei der Anlieferung von Waren ein. Mit Hilfe der kleinen Funkchips seien für die Metro allein in der Warenannahme bei bundesweiter Anwendung Einsparungen in Höhe von 6,5 Millionen Euro im Jahr möglich, sagt Wolfram. Nach Schätzungen des Marktforschungsinstituts Gartner wird die Industrie im Jahr 2010 bereits mehr als drei Milliarden Dollar in die Technologie investieren.

Verkäuferin mit RFID-Lesegerät in Metros "Futurestore". Quelle: Metro
Verkäuferin mit RFID-Lesegerät in Metros "Futurestore". Quelle: Metro
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Was die Industrie so sehr fasziniert, ist so manchem Datenschützer allerdings ein Dorn im Auge. Während mit herkömmlichem Barcode eine Ware lediglich als Teil einer Warengruppe erkennbar ist, kann mit einem RFID-Funkchip jede einzelne Mineralwasserflasche oder jeder Joghurtbecher eindeutig identifiziert werden. Mit dem Kauf an der Kasse könnte die Ware auch eindeutig Personen zugeordnet werden, kritisiert der Datenschutz-Verein FoeBuD. Der Einsatz der "Schnüffelchips" schaffe so den gläsernen Käufer und sei deshalb eine schwer einzuschätzende Gefahr für Bürgerrechte und Demokratie.

Die Industrie will auf der CeBIT Überzeugungsarbeit für RFID leisten. Das Informationsforum RFID e.V, eine Initiative mehrerer Unternehmen, will in Hannover vor allem ein umfangreiches Angebot zur Information und für den Dialog bieten. "RFID hat große Potenziale für Wirtschaft und Verbraucher", sagt Andrea Huber, Geschäftsführerin des Forums. Mit dem Einzug dieser Technologie in den Alltag werde allerdings auch die Akzeptanz durch den Verbraucher immer wichtiger. "Wir halten es für die Entwicklung von RFID für unerlässlich, umfassend und unabhängig darüber zu informieren."

Die zahlreichen möglichen Einsatzgebiete sowie Erfahrungsberichte sind die Schwerpunkte des CeBIT Forum RFID. Das Forum steht unter der Schirmherrschaft des Branchenverbands Bitkom und wurde von GS1 Germany - der deutschen Abteilung der RFID-Standardisierungsorganisation - gemeinsam mit der Deutschen Messe AG organisiert. In über 50 Fachvorträgen und Diskussionsrunden soll über den neuen Funkstandard informiert und den Besuchern Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch geben werden. Auch bei den Veranstaltungen des CeBIT-Forums RFID soll das Thema Datenschutz nicht zu kurz kommen, heißt es. (dpa/mb)