CeBIT-Rundgang/Vom Modellierungs-Tool bis zur komplexen Anwendung Workflow: Dokumente gleiten elektronisch von Hand zu Hand

03.03.1995

Workflow, oder zu deutsch automatisierte Vorgangsbearbeitung, kann der Messebesucher sowohl als Management-Konzept wie als Erstellungs-Tool, aber auch als fertige Applikation finden. Der typische Anwender kommt aus der Versicherungs- oder Bankenbranche, aus Kommunen und oeffentlichen Verwaltungen. Doch auch im Vertrieb, in der Programmierung, im Business Process Engineering und zur Steuerung von Produktion werden Arbeitsablaeufe in mehr oder weniger flexiblen Schritt- und Instanzenfolgen ueber Workflow- Komponenten geregelt. Die Angebotspalette weist allerdings erhebliche Unterschiede im Funktionsumfang auf. Wer nicht Aepfel mit Birnen in einen Topf werfen moechte und sich selbst ein Bild vom gegenwaertigen Stand der Services, Produkte und Konzepte machen will, mag dem Rundgang folgen.

Gleich in Halle 1 findet sich unter der Standnummer 5D4 ein von der oesterreichischen Firma CSE gesponserter Stand des Standardisierungsgremiums Workflow Management Coalition (WMFC), das zur Zeit weltweit 108 Mitglieder zaehlt. Neben Herstellern besteht es aus Vertretern von Universitaeten, Systemhaeusern und Unternehmensberatern. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, die Schnittstellen von Workflow-Produkten zu standardisieren.

Die CSE Systems Computer & Software-Engineering GmbH mit Sitz in Klagenfurt und zwei Niederlassungen in Salzburg und Wien wurde Anfang 1994 zum Office Europe der WFMC gewaehlt. Fuer Informationen und Gespaeche ueber die Arbeit des Gremiums steht waehrend der CeBIT Emma Preininger zur Verfuegung. Fachvortraege der CSE zu Konsortienthemen sind auf der Computermesse IFABO zu hoeren, die vom 25. bis 29. April 1995 in Wien stattfindet.

Auf der CeBIT ist die CSE mit ihrem Produkt "Workflow" durch ihre Partner vertreten: Softpro in Halle 3, Stand 17, Lorenz Orgasysteme in Halle 5, Stand B16, Garmhausen und Partner auf dem Informix-Partnerstand in Halle 3, Stand C3, B&S Carosoft in Halle 6, Stand A36 (Enac) und SNI Berlin in Halle 6, Stand A36 (Enac).

Unter derselben Adresse wie die CSE, Halle 1, Stand 5D4, praesentiert sich die Imagery Software Inc. aus Bedford, Massachusetts. Der US-Hersteller von Imaging-Software ist eine 100prozentige Tochter von Eastman Kodak. Die Workflow-Features der dargebotenen Softwarepalette basieren auf Weiterentwicklungen der Bildverarbeitung. "Groupstore" ermoegliche, so der Hersteller, den Entwurf eines ausbaufaehigen verteilten Systems zur Bild-, Datei- und Speicherverwaltung in Arbeitsgruppen. Die gesamte Produktfamilie basiert auf "Netware 4.0" von Novell und einer transaktionsorientierten SQL-Datenbank.

Die Filenet GmbH, Bad Homburg, residiert mit ihrem etablierten, datenbankbasierten Produkt "Workflo" auf dem Stand 5A2 in Halle 1. Neben Anwendungen, denen das Produkt zugrunde liegt, und die teilweise mit Partnerfirmen realisiert wurden, zeigt der Hersteller das Toolset "Visual Workflo", mit dem sich Prozesse ohne Programmierung aendern lassen sollen.

Fast in der Hallenmitte findet sich unter der Hausnummer 4H2 der Stand der Digital Equipment GmbH. Das Thema Workflow ist bei DEC mit dem Produkt "Linkworks" vertreten. Darunter verbirgt sich fuer den Anwender ein ereignisgesteuertes Ad-hoc-Workflow, das er sich durch mit Point and Click erreichbare Templates zusammenstellen kann. Als Grundlage dient ein Client-Server-System - mit Macintosh-Rechnern oder Windows-PCs auf der Client-Seite, mit Unix-Maschinen als Server und relationalen Datenbanken - in der Regel von Informix oder Oracle - als Repository.

Gezeigt werden auch zusaetzliche Workflow-Tools, die etwa Faxanbindungen oder Imaging-Integration ermoeglichen. Waehrend die technische Demonstration von DEC durchgefuehrt wird, zeigen in einer Partnerecke VW Gedas, Berlin, und Inteco aus Filderstadt Anwendungen fuer Kommunen und den oeffentlichen Dienst.

Wer sucht, der findet hoffentlich auch in der Halle 1 das SNI- Workflow-Management-System "Officeworld Workparty". Die Siemens- Nixdorf Informationssysteme AG stellt Kundenloesungen fuer Banken und Versicherungen sowie fuer Industrie und oeffentliche Verwaltungen vor. Ein Beispiel aus der Fertigungsindustrie zeigt etwa eine konzernweite Loesung fuer die Beschleunigung internationaler Geschaeftsprozesse, so der Anbieter. Workparty basiert auf einer modularen Architektur und verfuegt ueber Schnittstellen zu unterschiedlichen IT- und Office-Plattformen.

Olivetti ist in der Halle 1, Stand 4I2, mit einer Workflow- Anwendung vertreten, einer Demonstration zum Ratsinformationssystem der Stadt Bonn.

Auch das IBM-Produkt "Imageplus/400" muss man suchen. Das Terrain kann allerdings vom Anbieter auf die Halle 1 oder 2 eingegrenzt werden. Die Workflow-Loesung bietet eine Dokumenten- und Ordnerverwaltung mit Funktionen zur Vorgangssteuerung. Nach Aussage der IBM Deutschland Informationssysteme GmbH koennen Interessenten in beiden Hallen Produkte finden, die das Workgroup- Computing sowie Workflow-Konzepte unterstuetzen.

Halle 2

In Halle 2 findet sich der staerkste Technologieprovider im Bereich Workgroup-Computing, die Lotus Development Corp. Die deutsche GmbH aus Muenchen praesentiert gemeinsam mit Partnern Demoloesungen, die auf der Basis von "cc:Mail" oder wie bei folgenden Haeusern auf

"Notes" realisiert sind.

- BDL Computer + Software Systemhaus GmbH, Berlin

- Becketal GmbH, Muenchen

- Commtrain Consulting AG, St Gallen

- Compunet Computer Consult GmbH, Koeln

- Debis Systemhaus DCS GmbH, Aachen

- Gedys Software Consulting GmbH, Braunschweig

- Haus Weilgut GmbH, Ettlingen

- Information Management Consulting, GmbH, Mammendorf

- Kasten Consulting GmbH, Leverkusen

- MEL Dr. Neuhaus GmbH, Hamburg

- NIS Norddeutsche Informations-Systeme GmbH, Raisdorf

- Retarus Network Services GmbH, Hoehenkirchen-Siegertsbrunn

- Sercon Service Konzepte fuer Informations-Systeme GmbH, Boeblingen

- Teamwork Software und Consulting GmbH, Paderborn

- Tinzic (Deutschland) GmbH, Koeln

- Unilink Informationssysteme GmbH, Dresden

- Whats Up Informationsmanagement AG, Unterhaching

- H/B Consulting GmbH, Ettlingen

- Edcom EDV Training und Service GmbH, Muenchen

- DSA GmbH, Koeln

- Analysis GmbH, Petersberg/ Marbach

- Pavone Informationssysteme GmbH, Paderborn

- C & L Unternehmensberatung GmbH, Abteilung K 3, Hamburg

- Systor AG, Herrenberg

- Isocor Deutschland, Thomas Eggers Sales & Marketing Consultant, Muenchen

- Visolution Inc., Helsinki

Notes und cc:Mail erlauben transparente und interoperabele Applikationen. Lotus teilt Workflow auf in Routing, Koordination und in den eigentlichen produktiven Anwendungsbereich. Die Gliederung entspricht der Kategorisierung ihres gesamten Groupware-Systems in Nachrichtenuebermittlung, Dokumenten- Management und Services.

Das Workflow-Routing basiert auf dem Speicherprinzip "Store and forward" fuer die E-Mail, waehrend das Dokumenten-Management der Koordination dient. Die Workflows werden in einer Template- Bibliothek abgelegt. Von dort koennen sie weiterverwendet oder verteilt werden. Notes-Applikationen lassen sich ueber eine Notes- eigene Datenbank oder relationale Systeme verwalten, die mit Hilfe des Messaging oder von Datenbank-Lookups angeschlossen werden.

Notes ist auf vier Unix-Betriebssystemen verfuegbar: Open Desktop von SCO, HP-UX, AIX und Solaris 2.3. Darueber hinaus laeuft das Produkt auf Windows, OS/2, Macintosh, NLM und Windows NT.

Nur auf dem Client: Notes-Konkurrenz MS-Exchange

Ebenfalls in Halle 2 ist Microsoft mit seinem Hauptstand positioniert. Hier laesst sich ein erster Eindruck vom "Exchange" erhaschen, einem Notes-Konkurrenzprodukt, das Lotus das Fuerchten lehren soll. Laut Microsoft steht es kurz vor der Auslieferung. Zu sehen ist ein Beta-Release des Exchange-Clients. Ausserdem praesentiert der Softwaregigant das Workflow-Tool "Electronic Forms Designer" (Eforms). Es eignet sich zur Gestaltung von Formularen, sequentiellem Routing und Verzeichnen externer Quellen. Eforms basiert auf Visual Basic sowie auf dem Kommunikationsservice MS- Mail und stellt vorgefertigte Templates bereit.

Als Microsoft-Partner stellt in Halle 11, Stand A62, die RKK Informationssysteme GmbH, Hamburg, aus. Auf dem MS-Hauptstand ist die Management Informations Systeme GmbH (MIS), Darmstadt, mit einer Workflow-Anwendung sowie die Firma Dialogika zu sehen.

SAP verneint ein Lifting fuer Altsysteme

Auf dem naechsten Stand laedt ein deutsches Vorzeigeunternehmen zum Verweilen ein: "Bisher verfuegt R/3 nicht ueber ein aktives User- Management", so SAP-Manager Peter Ruediger. Doch in der Version 3.0 - die ersten Versionen gehen voraussichlich im Juli an ausgewaehlte Kunden - soll sich das aendern.

"Business Workflow" heisst das Informations- und Benutzer- Management-Modul, das "oberhalb" der SAP-Ebene aufsetzen soll. Die hoehere Steuerungsebene, so Ruediger, hebe allerdings nicht die Integration der betriebswirtschaftlichen Prozesse auf. Keinesfalls verstehe man Workflow als "eine Frischzellenkur fuer Altsysteme". Interessenten sind eingeladen, sich Montag bis Samstag bei Ruediger und in den darauffolgenden Tagen bei Matthias Blume zu informieren. In einzelnen Anwendungen sollen bereits einige Workflow-Templates zu sehen sein.

Halle 3

Gleich dreimal ist die Software Ley GmbH in Halle 3 vertreten: Bei CCI, Stand D 32, Sybase, Stand C 10, sowie bei Informix praesentiert das Softwarehaus aus Pulheim "Cosa" fuer die computergestuetzte Sachbearbeitung. Nach Anbieterangaben stellt Cosa Werkzeuge fuer die Modellierung, Analyse und Simulation der Ablauf- und Aufbauorganisation zur Verfuegung.

Die Software fuer die elektronische Vorgangsbearbeitung entspricht dem Referenzmodell der WfMC. Ausserdem soll das Bundesamt fuer Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) das Paket gemaess der Norm ITSEC (IT Security Evaluation Criteria) nach E1 zertifizieren. Fuer den Einsatz werden 300 MB Plattenplatz auf dem Server und mindestens 20 MB auf dem Client benoetigt. Unix, OS/2 und Windows NT kommen als Server-Betriebssysteme in Frage, DOS, OS/2, Unix und Windows auf der Client-Seite.

Auf dem Oracle-Parnerstand in Halle 3 B 29, zeigt die ISB Institut fuer Software-Entwicklung und EDV-Beratung GmbH, Karlsruhe, Workflow als Bestandteil eines Vorgangsverwaltungssystems, das zur Zeit als Testinstallation in verschiedenen Landesaemtern im Einsatz ist. Von der Vergabe eines Aktenzeichens bis zur Erzeugung weiterer Dokumente und Zuordnung einzelner Schriftstuecke ermoeglicht ein Repository sowohl eine starre als auch eine flexible Umsetzung des Workflow-Prinzips.

Partnerkonzepte fuer eine fluessige Bearbeitung

Der Oracle-Stand beherbergt noch einen weiteren Anbieter. Die Procad GmbH und Co. KG aus Karlruhe stellt ein Workflow- Management-Konzept vor. Es integriert etwa Funktionen zur Ablaufsteuerung des Produktentwicklungs- und Freigabeprozesses, zum Sperren von Dokumenten fuer Pruef- und Bearbeitungsschritte, zur Weitergabe von Dokumenten im Rahmen vernetzter Arbeitsgruppen sowie zur Benachrichtigung. Umgesetzt wird das Konzept mit dem Engineering-Data-Management-Produkt "Pro*File". Es verwaltet Produktdaten, CAD-Modelle, Zeichnungen und Dokumente im technischen Buero. Schnittstellen gibt es beispielsweise zu folgenden CAD-Produkten: Pro/Engineer, Euclid, Cadra, Autocad, Proren sowie zu Textverarbeitungs- und DTP-Systemen.

Gleichfalls in Halle 3 und auf dem Oracle-Partnerstand B29 befindet sich die Promatis Informatik GmbH & Co. KG aus Karlsbad. Sie zeigt "Income", ein Werkzeug fuer die Planung von Workflow- Systemen anhand einer Fallstudie, die mit Hilfe der Partnerfirma Vision Software Plc., Dublin, realisiert wurde.

Das objektorientierte "Piuss Penta" verfuegt ueber einen sogenannten "Ablaufkonfigurator", mit dem laut Hersteller, der PSI AG fuer Prozesssteuerungs- und Informationssysteme, Berlin, eine flexible Auftragsabwicklung geschneidert werden kann. Das Produkt, das in Halle 3 auf dem Stand B57 vorgefuehrt wird, lasse sich in weitere Workflow-Management-Systeme einbinden.

Auf Stand D64 in Halle 3 bietet die Consulting fuer Office und Information Management GmbH (COI) aus Herzogenaurach Anwendungen vom Dokumenten-Mangement ueber die elektronische Formularbearbeitung bis zum unternehmensweiten Workflow auf der Grundlage von "COI-Businessflow", so der Hersteller des Tools.

Die Haelfte des VW-Gedas-Standes C09 ist nach Auskunft von Carlos Bonas dem Thema Workflow gewidmet. Das Berliner Unternehmen vermarktet den DEC-Baukasten "Linkworks" unter der Bezeichnung "Synergy fuer Windows". Dazu wurden sowohl eigene codierte Loesungen, etwa ein Ratsinformationssystem, als auch solche von Fremdanbietern, darunter ein Programm fuer Baugenehmigungsverfahren, in das DEC-System integriert.

Zielgruppen fuer die VW-Gedas-Anwendungen sind Kommunen und oeffentliche Verwaltungen. Auf der Messe werden etwa die hauseigenen Vorstellungen zur Weiterentwicklung des von der Bundesregierung initiierten Policom-Projekts praesentiert. Es befasst sich mit der Berlin-Bonn-Kommunikation, die durch den Umzug der Ministerien noetig geworden ist. Im einzelnen geht es um die Einbindung von elektronischen Terminplanern, die Barcode-basierte Teilung von digitalen Daten und auf Papier vorliegenden Daten sowie einen mobilen Schreibtisch.

ICL paesentiert auf dem Stand E03 das hauseigene Produkt "Teamflow". Ausserdem sind hier Teamware-Partner vertreten: die Carano Informationssystem GmbH, Berlin, und die LBB Computer GmbH aus Riebnitz-Damgarten. Carano stellt einen Workflow-Desktop vor. Die LBB zeigt ein Vertriebsorganisations- und Steuerungs- sowie ein PPS-System. Die Produkte beider Unteraussteller wurden in "Teamoffice" von ICL integriert.

Halle 4

Die Dialogika GmbH, Saarbruecken, zeigt in Halle 4, Stand H 03, zusammen mit der Kappmeyer + Partner GmbH, Saarbruecken, einen multimedialen Beispielvorgang, wie er bei der Wartung von Flugzeugen vorkommt. Die Anwendung integriert nach Anbieterangaben gesprochene Diktate oder Kommentare, Grafiken und Videosequenzen neben den ueblichen Schriftstuecken.

Fuer eine derartige Anwendung genuege ein PC mit Multimedia- Ausstattung und das Dialogika-Produkt "Multidesk" sowie das Autoren- und Multimedia-System "Insight into Information" oder "Insight into Multimedia" der Partnerfirma. Wer sich ueber die Neuerungen in "Multidesk Access 2.0", ein Workflow-Management fuer MS-Office, informieren moechte, muss sich allerdings zurueck in Halle 2 auf den Microsoft-Partnerstand begeben.

Vertrieb taucht in den Informationsfluss ein

Im Erdgeschoss der Halle 4, H54, koennen sich Interessenten aus Vertriebs- und Serviceorganisationen auf dem CAF-Partnerstand zeigen lassen, was die MSP Systems GmbH, Leverkusen, unter einem Workflow-System fuer Aussendienstmitarbeiter versteht. Vorgestellt wird "Snap fuer Windows" in Verbindung mit "Remoteware" als zentrales Kommunikations-Management, das laut Anbieter eine unbegrenzte Anzahl von Verbindungen zu externen Remote- und lokalen Netzanwendern ermoeglicht. Dabei kann die Verteilung von Dokumenten in Abhaengigkeit von individuell festgelegten Geschaeftsprozessen mit Sicht-, Weiterleitungs- und Genehmigungsvermerken beruecksichtigt werden.

Halle 5

In der naechsten Halle demonstriert die IABG mbH, Ottobrunn, auf dem Stand G10 das Vorgangssteuerungssystem "Prominand", das sich nach Aussagen des Herstellers insbesondere fuer die Banken- und Versicherungsbranche eignet. Gezeigt wird ein Ausschnitt einer sich im Echteinsatz befindlichen Bankenumgebung.

Die Communication Information Technology GmbH (CIT), Berlin, stellt mit ihrem Produkt "Workflow Analyser" auf dem Stand A57 in Halle 5 dagegen ein Werkzeug zur Modellierung und Optimierung von Geschaeftsprozessen vor.

Der Anbieter versteht unter einer Workflow-Analyse, "nach und nach verschiedene Szenarien durchzuspielen und unterschiedliche betriebliche Organisationsformen zu untersuchen". Mit Hilfe einer Simulation der "Was-waere-wenn-Faelle" liessen sich die Ergebnisse vergleichen. Demnach besteht das Tool aus drei Bausteinen: der Modellierungskomponente, die auf SADT (Structured Analysis and Design Technique) basiert, dem Simulationsmodul, das die SADT- Modelle in Petri-Netze ueberfuehrt, sowie der Auswertung von Simulationen mit Hilfe von MS-Excel.

Die Workflow-Engine "Staffware" der Londoner Staffware Plc., basierend auf einem zentralen Datenbank-Server, kann auf dem Stand B65 der AIC Software & Consulting, Sulzbach, in Augenschein genommen werden. AIC zeigt Exponate aus dem Umfeld des Business Process Engineering, wobei das Workflow-Produkt an eine Modellierungs- und Simulationsebene angebunden ist, die mit "Structware" der Obus GmbH aus Ismaning realisiert wurde.

Praesentiert werden ausserdem Anwendungen aus laufenden Projekten. So entwickelte der Aussteller eine Kundenservice- und Reklamationsbearbeitung fuer die Lufthansa sowie ein Workflow- Management zur Vertriebsunterstuetzung. Zu diesem Thema kann der Anwender, die Gas-, Elektrizitaets- und Wasserwerke Koeln AG (GEW), selbst Auskunft erteilen - die Projektleiter stehen ab dem 13. Maerz auf der CeBIT zu diesem Zweck zur Verfuegung.

Halle 11

Von Halle 5 begibt sich der Workflow-gewiefte Manager auf einen laengeren Marsch zur Halle 11, direkt zum Stand B14. "Inconcert" ist ein datenbankgestuetztes Workflow-Management-System zur Gestaltung und Optimierung von Geschaeftsablaeufen. Es stammt von dem Xerox-Geschaeftsbereich Xsoft und wird in Deutschland von der Rank Xerox GmbH aus Duesseldorf vermarktet. Die objektorientierten Client-Server-Werkzeuge werden auf dem Novell-Partnerstand vorgefuehrt. Typische Anwendungsbereiche sind laut Anbieter das Projekt-Management, das Verlagswesen, der Bereich oeffentliche Verwaltung, und die Auftragsabwicklung. Daneben lasse sich das Tool in der Computergestuetzten Software-Entwicklung (CASE) benutzen.

Halle 18

Die Halle 18 bietet in diesem Jahr eine Bankensonderschau. Die Pavone Informationssysteme GmbH hat mit dem hauseigenen Produkt "Groupflow" an der Realisierung der Workflow-Komponente einer umfassenden Bankenfilialloesung mitgewirkt. Die Paderborner sind zudem als Partner auf dem Lotus-Stand in Halle 2 vertreten.

Auf einem Gemeinschaftsstand mit der M+S Elektronik noch immer in Halle 18, Stand A24, zeigt die CRI Deutschland GmbH die Client- Server-faehigen Workflow-Management-Produkte "Life*Flow", "Life*Odin" und "Life*Office". Das Frankfurter Softwarehaus wendet sich hiermit insbesondere an Banken, aber auch an Industrie- und Dienstleistungsunternehmen. Waehrend Life*Flow die Vorgangssteuerung unterstuetzt, entspricht Life*Odin einem Archivierungssystem. Es lassen sich Scanner, Drucker und optische Speichermedien anschliessen. Life*Office ist nach Anbieterangaben ein Buerokommunikationssystem.

Halle 20

Die Workflow-Loesung "Diaprod" der Seitz GmbH, Pforzheim, setzt auf den Standardmodulen der SAP-Software R/3 auf. Diaprod gibt es fuer die Bereiche PPS und Vertrieb. Mit Diaprod lassen sich, wie der Anbieter mitteilt, betriebswirtschaftliche Teilprozesse steuern und koordinieren, automatisch Folgeschritte ausloesen und die Ausfuehrung paralleler Prozesse sammeln und zusammenfuehren. Eine Demonstration des Leistungsumfangs erwartet interessierte Messebesucher auf dem Stand C25 in Halle 20.

Halle 21

Halle 21, Stand C30, beherbergt die Hosoft GmbH aus Muenchen. Ihr Produkt "Cora II" soll in Produktionsentwicklungsumgebungen Verwendung finden und kostenverursachende Stillstands- und Wartezeiten vermeiden helfen. Das Tool verfuegt ueber Funktionen, die die anfallenden Daten und Doku-

mente verwalten sowie Arbeitsablaeufe verfolgen und steuern koennen.

Halle 23

Auf dem Stand der Debitel in Halle 23, A42, fuehrt die Business Systems Consulting, Gesellschaft fuer Betriebswirtschaft und Systemloesung mbH (BSC), Bodenheim, ihr Notes-basiertes Informations-Management-Programm "BSC-Info" vor. Zu der Applikationssoftware, die etwa bei den Deutschen Arbeitgeberverbaenden im Einsatz ist, gehoeren die Module Archivierung, Dokumentenverwaltung, Vorgangsbearbeitung und Mailing.

Europaeischer Wachstumsmarkt Workflow

Umsatz in Dollar: 1993; 1994; 1995; 1996; 1997; 1998.

Deutschland: 15,1; 20,8; 27,1; 35,3; 45,6; 58,6.

Frankreich: 13,0; 17,8; 23,2; 30,2; 39,1; 50,2.

Italien: 11,5; 15,8; 20,6; 26,9; 34,7; 44,6.

Niederlande: 4,3; 5,9; 7,7; 10,1; 13,0; 16,7.

Spanien: 2,9; 4,0; 5,2; 6,7; 8,7; 11,2.

Schweden: 2,2; 3,0; 3,9; 5,0; 6,5; 8,4.

Grossbritannien: 14,4; 19,8; 25,8; 33,6;43,4; 55,8.

Quelle: Ovum