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CeBIT: Openshop gibt Modul für Online-Marktplätze frei

22.03.2001

HANNOVER (COMPUTERWOCHE) - Der E-Business-Softwareanbieter Openshop aus München hat eine Marktplatzlösung vorgestellt. Gleichzeitig schloss der Hersteller eine Kooperation mit dem Katalogdaten-Management-Anbieter Cataloom.

"Tradingplace" ist eine auf Microsofts "Windows 2000" und "SQL Server 2000" basierende Software, mit der Firmen Online-Marktplätze errichten können. Laut Hersteller eignet sich das Produkt für regionale, branchen- sowie themenorientierte Marktplätze. Eine Beispielanwendung ist www.farmpartner.de, wo Landwirte überschüssige Waren loswerden können.

Die neue Software ist ein weiterer Bestandteil der E-Procurement-Module von Openshop. Diese sollen Firmen in die Lage versetzen, ihr Bestellwesen elektronisch abzuwickeln. Die Knoll AG, eine Tochter des Chemieriesen BASF, hat auf Basis von Openshops Technik ein E-Procurement-System eingerichtet, um C-Teile, etwa Bürobedarf, bei Lieferanten zu ordern. Dabei wurde die E-Business-Plattform "Business 2" inklusive der E-Procurement-Funktionen des Herstellers mit einem SAP R/3-System sowie der Datawarehouse-Lösung des US-Anbieters Acta Technology verbunden. Einige Lieferanten sind direkt mit Bestellsystem des Konzerns verbunden, andere müssen die Aufträge per Browser manuell bearbeiten. Knoll plant den Rollout dieses Systems über alle 80 Niederlassungen hinweg.

Gleichzeitig gab Openshop eine Technologiepartnerschaft mit dem Spezialisten für Katalogdaten-Management Cataloom AG aus Köln bekannt. Catalooms Technik soll die bestehenden Katalogfunktionen von Business 2 erweitern. Beim Erstellen von geeigneten Katalogen als Basis für elektronische Geschäftsprozesse tun sich Anwenderunternehmen oft schwer. Beide Firmen haben bereits vor dem Deal gemeinsam Projekte realisiert, beispielsweise für den Münchner Büroartikelversender www.office-discount.de.

Das Großkundengeschäft will Openshop künftig forcieren, sagte Bruno Rücker, neuer Vorstandsvorsitzender des Softwareanbieters. Sein Vorgänger und Mitgründer Thomas Egner war im Januar dieses Jahres bei einem Flugzeugabsturz bei Augsburg tödlich verunglückt. Bisher hatte sich der Hersteller vor allem als Anbieter für den Mittelstand bezeichnet. Rücker, zuvor Vice-President bei CSC Europe, zu der die deutsche CSC Ploenzke AG gehört, erwartet, dass sein Unternehmen etwa 20 Prozent der Kunden selbst bedient. Den Löwenanteil des Geschäfts sollen Partner, etwa Systemhäuser und Integratoren machen. Vor allem Großkunden möchte der Softwareanbieter offenbar selbst bedienen, was für Zündstoff bei den Partnern sorgen dürfte. "Wenn ein Partner einen Konzern wie BASF betreuen kann, haben wir nichts dagegen", meinte Rücker lapidar. Bezogen auf den Umsatz soll des Beratungs- und Dienstleistungsgeschäft von Openshop

rund zehn Prozent ausmachen. In erster Linie verkauft das Unternehmen Softwarelizenzen über Partner.