CeBIT: Mit Wasserzeichen gegen Raubkopierer

08.02.2006
Von Richard Knoll
Das Fraunhofer-Institut IPSI stellt auf der kommenden CeBIT zwei Software-Prototypen vor, mit denen raubkopierte Dateien in Online-Tauschbörsen aufgespürt werden sollen.

Dazu haben die Forscher der IPSI-Arbeitsgruppe Merit ihre Wasserzeichentechnologie mit einem Tauschbörsen-Client kombiniert. Die Software tritt dabei als Teilnehmer einer Tauschbörse auf und lädt gezielt potenzielle illegale Kopien herunter, die sie nach Wasserzeichen durchsucht. Diese vom IPSI entwickelten unhörbaren digitalen Wasserzeichen werden bereits in Online-Portalen wie etwa "Libri.de" und "Diadopo.com" eingesetzt.

Bisher bestand beim Einsatz digitaler Wasserzeichen die größte Herausforderung darin, markierte Inhalte auch wieder aufzuspüren, wenn sie zu illegalen Zwecken eingesetzt wurden. Das neue System durchsucht selbständig die ins Netz gestellten Dateien nach vorgegebenen Suchkriterien wie Dateityp und Namen. So ist es im Gegensatz zu anderen Maßnahmen gegen die illegale Nutzung von Tauschbörsen nicht notwendig, die einzelnen Nutzer zu identifizieren.

Zudem haben die IPSI-Forscher den Prototyp eines Programms entwickelt, das Suchanfragen an Tauschbörsen beantworten kann. Es kann den Experten zufolge beispielsweise anonym Warnhinweise an Tauschbörsennutzer senden, wenn diese urheberrechtlich geschützte Dateien abrufen. Das Programm ist zur Abschreckung von Anwendern gedacht, die sich bei der Nutzung von Peer-to-Peer-Diensten unbeobachtet fühlen.