Web

CeBIT: Microsoft investiert in Sicherheit und den Mittelstand

10.03.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Softwarehaus kündigte an, in diesem Jahr große Summen in die Sicherheit der eigenen Produkte zu investieren. Allerdings geht es dem Konzern nicht nur darum, Sicherheitslücken in Windows, Outlook und Internet Explorer zu beseitigen, sondern auch um die Entwicklung eigener Sicherheitsprodukte. Dazu zählt etwa die Firewall-Produktfamilie ISA Server 2004, von der es auch eine "Enterprise Edition" sowie eine Appliance (ein Gerät, auf dem die Software vorinstalliert ist) gibt.

Speziell für den Mittelstand bietet das Unternehmen kostenlose Eintages-Workshops an, in denen über Methoden zum Absichern von Windows-Umgebungen informiert wird.

Mittelständische Betriebe will Microsoft auch für das ERP-System "Navision" begeistern. Über ein zinsloses Finanzierungsangebot sollen Firmen Software, Hardware und Dienstleistungen erwerben können. Dies schließe auch Drittprodukte ein. Die Offerte ist bis 30. Juni 2005 befristet. Die Kredite stellt die hauseigene Microsoft Capital Group bereit. Ausgenommen ist die CRM-Software.

Bonitätsprüfung per Knopfdruck

Damit ERP-Anwender die Bonität ihrer Kunden prüfen können, kooperiert Microsoft mit dem Wirtschaftsdatenpool "The Info Trust". Über einen Softwareadapter können Navision- und Axapta-Kunden anonymisierte Debitorendaten übermitteln und so in Erfahrung bringen, ob die Klienten kreditwürdig sind.

Stichwort Geld: Das von Microsoft aufgelegte Programm "European Grants Advisor" soll Firmen bei der Beantragung von EU-Fördergeldern helfen.

Hosted Exchange mit E-Plus

Die Mittelstandskooperation mit T-Systems war schon vorher bekannt geworden. Nun stellte sie der Konzern offiziell vor. Die Telekom-Tochter ist nun Strategic Alliance Partner und wird Server- und ERP-Software anbieten, und zwar auch im Hosting.

Eine Partnerschaft ist Microsoft auch mit dem Mobilfunkanbieter E-Plus eingegangen. "Hosted Exchange" heißt der Dienst, bei dem Firmen E-Mail-Server mieten und sich E-Mails von mobilen Geräten abrufen können.

Betaversion von Yukon

Vorgestellt wird auch die Betaversion von SQL Server 2005, bisher unter dem Codenamen "Yukon" bekannt. Von der Datenbank wird es eine Enterprise, Standard und Workgroup Edition sowie mit Express Edition eine kostenlose Version geben. Entwicklungsschwerpunkte dabei sind die Skalierbarkeit, integrierte Datenanalyse (Business Intelligence) sowie die Anbindung an .NET. Allerdings erhöhen sich für das Produkt die Preise.

Workgroup Edition von SQL Server 2000

Neuerdings ist auch von der Vorgängerversion ("SQL Server 2000") eine Workgroup Edition angekündigt. Sie richte sich an die gleiche Zielgruppe wie die vergleichbare Workgroup-Variante des Nachfolgers, basiere jedoch auf dem alten Code.

Auf der Messe können sich Interessierte eine Vorabversion des Entwicklungspakets "Visual Basic 2005" vorbestellen. Direkt erhältlich ist dagegen die Vorabfassung von "Visual Web Developer Express", mit der sich Internet-basierende Anwendungen schreiben lassen.

Vorstellen wird Microsoft ferner die Web-Konferenzlösung "Office Live Meeting 2005", den Instant-Messaging-Server "Live Communication Server 2005 SP1" sowie "Office Communicator 2005" (Codename: Istanbul).

Die für Heimanwender konzipierte "Windows Media Center Edition" wurde an den Online-Shop des Versandhändlers Otto angebunden. An Privatkunden richtet sich auch "Voice Command", eine Software für mobile Geräte, die es gestattet, Anrufe über die Sprache zu initiieren, sich Kalendereinträge vorlesen zu lassen und den "Windows Media Player" mit Sprachkommandos zu bedienen. (fn)